Reisefotografie: Erinnerungen digitalisieren – Scannen (Teil 1)
Scannen von analogem Material: Dias, Fotos und Papiervorlagen
Die Entwicklung der Technik wird nicht stehen bleiben und bald wird die Qualität der digitalen, den analogen Bildern in nichts mehr nachstehen. Inzwischen sind Scanner und Bearbeitungsprogramme erschwinglich geworden, bald werden die Kameras, zumindest im KB-Dia Bereich folgen. Trotz alledem, in vielen Archiven schlummern noch unzählige Dias in allen möglichen Formaten, wovon die besten Bilder den Weg ins digitale Zeitalter suchen. Nur wie wird ein analoges zum digitalen Bild?
Analoger Film und scannen
Auch wenn Sie weiterhin ihrer analogen Kamera treu bleiben möchten, können Sie am digitalen Leben teilhaben. Nur ein Schritt ist dazu notwendig. Sie müssen ihre analoge Vorlage, ob Dia, Negativ oder Papierabzug in digitale Daten umwandeln, damit sie der Computer verarbeiten kann. Dies geschieht mittels scannen der analogen Vorlage.
Der richtige Scanner – Film- oder Flachbettscanner?
Scanner gibt es viele. Zuerst werden uns die Kassenscanner in den Supermärkten einfallen. Doch diese sind für einen Filmscan ungeeignet, weshalb wir hier auf zwei Typen eingehen werden, den Flachbettscanner und den Filmscanner. Mittlerweile sind die Unterschiede zwischen beiden nicht mehr so gravierend, da auch ein hochwertiger Flachbettscanner ausgezeichnete Scans von Dias und Negativen liefert.
Flachbettscanner: sind Geräte mit einem aufklappbaren Deckel, unter welchem eine Glasplatte liegt. Darauf werden die Fotos, Negative oder Dias platziert und gescannt. (Flachbettscanner bei amazon ansehen)
Filmscanner (Diascanner): sehen äußerlich einem länglichen Kasten ähnlich, der an einer oder zwei Seiten einen Schlitz hat. Dort werden die Negative bzw. Dias mittels einer Halterung eingeführt und können gescannt werden. (Filmscanner bei amazon ansehen)
Beide Scannertypen, Flachbettscanner und Filmscanner, arbeiten mit Lichtmessung. Flachbettscanner messen das Licht, was von der Scanvorlage zurückgeworfen wird. Moderne Flachbettscanner mit Diaadapter und Filmscanner messen das Licht, welches die Vorlage durchlässt, während sie von der Rückseite angeleuchtet wird. Beide Scanner nehmen über einen Sensor eine begrenzte Anzahl von Pixeln auf. Danach verarbeiten Scanner und Computer das gewonnene Material zu digitalen Daten.
Rohmaterial – Dia, Negativfilm oder Papierabzüge?
Bei der Wahl der Scanvorlage gilt es herauszufinden, welche die beste Qualität liefert. Grundsätzlich bietet ein Dia die beste Vorlage für einen hochwertigen Scan in Sachen Schärfe und Tonwerten. Halb so viele Bildinformationen wie das KB-Dia(Kleinbilddia) bietet das Negativ. Ein Papierfoto hingegen, ob vom Dia oder Negativ, hat zwar eine mindere Qualität, 20 mal weniger als ein Dia oder 10 mal weniger als ein Negativ. Es eignet sich aber noch für einen guten Scan mit maximal 600 dpi. Ein Zeitungsausschnitt hingegen, kann lediglich 1:1, gescannt mit maximal 300 dpi, in eine digitale Vorlage verwandelt werden. (siehe Tabelle weiter unten)
Scanner-Theorie
Welche Auflösung – dpi oder ppi oder lpi und wozu?
Die Auflösung ist ein wichtiges Merkmal eines jeden Scanners. Sie entscheidet über die Anzahl der Pixel, welche im Bildsensor zur Verfügung stehen und somit wie viele Pixel für das Datenbild bereitgestellt werden. Die Auflösung ist zwar nicht das Hauptmerkmal für die Scanqualität, vielmehr wie groß die Vorlage, gescannt werden kann. Zunächst bedeutet eine große Auflösung eine große Bilddatei vom Original. Dies ist für die Ausgabe eines Bildes bei entsprechendem Verwendungszweck wichtig.
Bei der Auswahl eines Scanners spielt ebenfalls die Größe der Vorlage eine wichtige Rolle. Je kleiner die Vorlage, desto größer sollte die Auflösung des Scanners sein. Aus diesem Grund gibt es kaum Filmscanner unter 2400 dpi.
Es scheint verwirrend dpi? Oft ließt man ppi? Wie lautet die Umrechnung?
Keine Panik: 1:1.
dpi: dots per inch, Punkte pro inch. Geometrische Auflösung von Druckern und anderen Ausgabegeräten.
ppi: pixel per inch, Bildpunkte pro inch. Geometrische Auflösung von Scannern und anderen Eingabegeräten.
lpi: lines per inch, Linien pro inch, geben das Maß für die Rasterweite gedruckter Bilder an.
inch: 1 inch = 2,54 cm
Referenztabellen zur Auflösung von Vorlagen:
KB-Dia – 24 x 36 mm:
dpi | Pixel | MB | TIF-Format in MB | Farbtiefe in bit | Druck mit 300 dpi | Format in cm |
2000 | 2800 x 1900 | 5 | 13 | 24 | A5 | 14,8 x 21 |
2000 | 2800 x 1900 | 5 | 27 | 48 | A5 | 14,8 x 21 |
2700 | 3800 x 2500 | 10 | 27 | 24 | A4 | 21 x 29,7 |
2700 | 3800 x 2600 | 10 | 55 | 48 | A4 | 21 x 29,7 |
4000 | 5600 x 3700 | 20 | 55 | 24 | A3 | 29,7 x 42 |
4000 | 5600 x 3700 | 20 | 110 | 48 | A3 | 29,7 x 42 |
Mittelformat – 6 x 6 cm:
dpi | Pixel | MB | TIF-Format in MB | Farbtiefe in bit | Druck mit 300 dpi | Format in cm |
2000 | 4500 x 4500 | 20 | 57 | 24 | A3 | 29,7 x 42 |
2000 | 4500 x 4500 | 20 | 114 | 48 | A3 | 29,7 x 42 |
2700 | 6100 x 6100 | 40 | 115 | 24 | A2 | 42 x 59,4 |
2700 | 6100 x 6100 | 40 | 230 | 48 | A2 | 42 x 59,4 |
4000 | 9000 x 9000 | 20 | 230 | 24 | A1 | 59,4 x 84 |
4000 | 9000 x 9000 | 20 | 460 | 48 | A1 | 59,4 x 84 |
Großformat – 10 x 12,5 cm:
dpi | Pixel | MB | TIF-Format in MB | Farbtiefe in bit | Druck mit 300 dpi | Format in cm |
1000 | 4000 x 5000 | 20 | 57 | 24 | A3 | 29,7 x 42 |
1000 | 4000 x 5000 | 20 | 114 | 48 | A3 | 29,7 x 42 |
2000 | 8000 x 10000 | 80 | 228 | 24 | A1 | 59,4 x 84 |
2000 | 8000 x 10000 | 80 | 556 | 48 | A1 | 59,4 x 84 |
3200 | 12800 x 16000 | 205 | 586 | 24 | A0 | 84 x 118,8 |
3200 | 12800 x 16000 | 205 | 1,2 GB | 48 | A0 | 84 x 118,8 |
Papiervorlage – maximale Scantiefe mit 300 dpi:
Vorlage Format | Pixel | MB | TIF-Format in MB | Farbtiefe in bit | Druck mit 300 dpi | Format in cm |
Postkarte | 1181 x 1772 | 2,1 | 6,4 | 24 | Postkarte | 10 x15 |
A6 | 1200 x 1800 | 2,2 | 6,5 | 24 | A6 | 10,4 x14,8 |
A5 | 1800 x 2700 | 4,8 | 13 | 24 | A5 | 14,8 x21 |
A4 | 2400 x 3600 | 8,6 | 27 | 24 | A4 | 21 x 29,7 |
Fotoabzug als Vorlage – maximale Scantiefe mit 600 dpi:
Vorlage Format | Pixel | MB | TIF-Format in MB | Farbtiefe in bit | Druck mit 300 dpi | Format in cm |
Postkarte auf Fotopapier | 2362 x 3544 | 8,3 | 25 | 24 | A5 | 14,8 x 21 |
A6 | 2400 x 3600 | 8,6 | 27 | 24 | A5 | 14,8 x 21 |
A5 | 3600 x 5400 | 19,5 | 54 | 24 | A4 | 21 x 29,7 |
A4 | 4800 x 7200 | 34 | 90 | 24 | A3 | 29,7 x 42 |
Welche Daten sind für digitale Formate notwendig:
Scanner- Auflösung in dpi | Farbtiefe in bit | Pixel (Höhe x Breite) | TIF-Format in MB | MB | Verwendungszweck |
72 | 24 | 250 x 350 | 0,1 | 0,08 | Internet |
600 | 24 | 480 x 640 | 2,8 | 0,3 | VGA – Beamer |
800 | 24 | 480 x 852 | 3,2 | 0,4 | WVGA |
800 | 24 | 600 x 800 | 3,5 | 0,5 | SVGA |
1000 | 24 | 768 x 1024 | 4 | 0,8 | XGA |
1000 | 24 | 768 x 1366 | 4,6 | 1,1 | WXGA |
1000 | 24 | 1024 x 1280 | 4,7 | 1,3 | SXGA |
1000 | 24 | 1050 x 1400 | 4,8 | 1,5 | SXGA+ |
1000 | 24 | 1200 x 1600 | 5 | 2 | UXGA |
Tipp: Scannen Sie lieber mit einer höheren Auflösung ein und rechnen später per Software das Bild auf die gewünschte Größe herunter. (Interpolieren)
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