Fotoausrüstung und Reisefotografie: fotografieren im Winter
Die weiße Pracht lässt unsere Umgebung, die Dächer, Straßen und Platze, die Hügel, Bäume und Wälder sauber, klar und glücklich erscheinen. Der Winter reizt mit einer völlig einzigartigen Wetterstimmung. Eine Jahreszeit, welche in vielen Gegenden Mitteleuropas nichts selbstverständliches mehr ist. Wo finden wir dennoch Motive mit Schnee, Sonne und blauem Himmel? Und wie fangen wir deren Stimmungen ein?
Motivsuche und Ideen zur Bildgestaltung:
Ob nasskalt oder trüb, im Winter findet sich beinah bei jeder Wetterstimmung ein anziehendes Motiv. Wem dies dennoch nicht genügt, für denjenigen lohnt sich ein Besuch im Mittelgebirge, ob Schwarzwald oder Erzgebirge, ob Westerwald oder Harz. Hier wandelt sich die Landschaft schon um 0° Celsius zum Wintermärchen. Suchen Sie hier nicht die touristisch bekannten Orte auf, begeben Sie sich stattdessen etwas abseits.
Hat man eine interessante Gegend gefunden, so ergibt sich schnell ein lohnendes Fotomotiv. Schöne Ergebnisse erzielt man besonders bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Etwas schwieriger wird die Motivsuche, wenn das Wetter umschlägt. Bei Nebel erschienen dann oft nur noch die Objekte im Vordergrund, die abgelegenen, hingegen sind nur noch schemenhaft abgebildet. So kann der Fotograf den Nebel als gestalterisches Mittel einsetzen. Beispielsweise wirken einzelne Bäume ohne aufwendigen Hintergrund viel interessanter. Hier kann sogar mit Über- oder Unterbelichtung gearbeitet werden.
Da im Winter die Schatten länger sind, als zu den anderen Jahreszeiten, kann man viel Tiefe ins Bild bringen. Betrachten Sie ihr Motiv nicht nur von einer Seite, setzten Sie örtliche Gegebenheiten ein wie Spuren im Schnee etc. Besonders im Winter kann man alle Register in Sachen Brennweite ziehen, Nah- und Weitwinkel-, Tele- und Makro-objektiv. Auch hier gilt, Froschperspektive und Aussichtsplattformen nutzten.
Besondere Stimmungen nutzen:
Frühaufsteher unter den Fotografen sind im Winter gut dran. Es ist kaum jemand unterwegs. Nach nächtlichem Neuschnee sind noch keine Spuren im Schnee zu finden, und das Licht ist in den Morgenstunden besonders reizvoll.
Wer noch früher aufsteht wird durch hübsches Mondlicht belohnt. Interessant werden die Fotos, wenn zusätzlich ein flacher Nebelschwaden vorüberzieht.
Selbst wenn kein Schnee vorhanden ist, gibt es Wintermotive zu entdecken, eine mit Raureif überzogene Wiese in den Morgenstunden, eine gefrorene Wasserstelle, Pfütze etc. oder gar Bäume mit Raureifablagerungen.
Tipp zur Ausrüstung:
Aufnahme bei Tageslicht, ISO 50, Blende 5,6, Belichtungszeit 1/125, keine Überbelichtung Aufnahme bei Tageslicht, ISO 50, Blende 7,1, Belichtungszeit 1/125, Überbelichtung +2
Neben der normalen Fotoausrüstung, sollten unbedingt zwei Ersatzakku mitgeführt werden. Diese sind nahe am Körper zu tragen, da die Kälte auch ihre Akkus schneller entleert. Zusätzlich sind Stativ und Polfilter nicht zu unterschätzen.
Fototipps:
- Kamera und Objektive langsam an die Kälte bzw. Wärme gewöhnen
- Stellen Sie, um strahlend weißen Schnee zu erhalten, eine Überbelichtung von +1 oder +2 ein. Dies ist nur notwendig, wenn der Schnee im Bild dominiert.
- Bei Digitalkameras kommt noch der Weißabgleich hinzu. Stellen Sie hier am besten „Tageslicht“ oder „Bewölkt“ ein. Probieren Sie es aus, was am besten wirkt.
- Speichern Sie, wenn möglich, ihre Bilder im TIF- oder RAW-Format ab, so kann der Weißabgleich auch am heimischen Computer erfolgen.
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