Der Eiffelturm in Paris
Marsfeld, École Militaire und Restaurant »Jules Verne«
Das bekannteste unter den zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist der Eiffelturm. Es gab Demonstrationen gegen seinen Aufbau und doch blieb er nach der Weltausstellung durch einen Zufall stehen. So mag es nicht verwunderlich sein, dass er sich direkt neben dem Marsfeld erhebt. Mit Restauranttipp, École Militaire und Marsfeld.
Marsfeld und École Militaire
Zwischen dem Ufer der Seine und der École Militaire entstand Ende des 18. Jahrhunderts ein Exerzier- und Aufmarschplatz angelegt. Seinen Namen, Champ-de-Mars erhielt das Feld nach dem Kriegsgott Mars. In den ersten Jahren nach der Revolution von 1789 diente er in der Ersten Republik als Schauplatz für Massenveranstaltungen. Später wurde der Platz für die Weltausstellungen, 1867, 1878, 1889, 1900 und 1937 genutzt. Heute findet der Besucher einen parkähnlichen Charakter, gestaltet in einer gewissen Nüchternheit, der eine vormalige militärische Bestimmung wach hält, vor. So bildet in südlicher Richtung die École Militaire aus der Zeit Ludwig XV. den Abschluss.
Nach einer Initiative der Waffenlieferanten Päris-Duverney erfolgte 1751 die Grundsteinlegung der École Militaire, einer Kadettenschule. 1773 wurden die Bauarbeiten beendet. Es entstand ein weitläufiger Komplex, der auch heute noch der Ausbildung des Armeenachwuchses dient und deshalb nicht zu besichtigen ist. Er erscheint insgesamt trost- und schmucklos, wie es einem Bauwerk jener Bestimmung zukommt. Doch anhand der Größe ist es leicht erkennbar, dass die Schule ein Denkmal zur Verherrlichung Ludwig des XV. dokumentiert.
Gleich hinter diesem riesigen Komplex der Militärschule errichtete die UNESCO, Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts ihr V-förmiges Verwaltungsgebäude. Hieran beteiligten sich namhafte Architekten wie Breuer aus den USA, Pier Luigi Nervi aus Italien und Bernard Zehrfuss aus Frankreich.
Tour Eiffel
Bewegt sich der Besucher nun in nördliche Richtung über den Champ-de-Mars, so erblickt er das Bekannteste unter den verschiedenen Wahrzeichen von Paris, den Eiffelturm.
Der Turm ist zwar nach dem, aus dem Elsass stammenden Ingenieur Gustave Eiffel (1832-1923) benannt worden, doch stammt die Idee nicht von ihm. Eiffel führte damals ein erfolgreiches Bauunternehmen in der Stadt, dort waren die beiden Ingenieure Maurice Koechlin und Emile Nouguier angestellt. Beide legten Eiffel ihren ersten Entwurf für den 318,70 Meter hohen Turm vor. Eiffel lehnte ab. Erst als der Architekt Stephan Sauvestre diesen ersten Entwurf überarbeitet, der Konstruktion durch eine Dreiteilung und Rundbögen im unteren Bereich mehr Leichtigkeit vermittelte, zeigte Eiffel Interesse. Er reichte das Projekt für die geplante Weltausstellung ein. Der Turm setzte sich gegen 700 Mitbewerber durch. Und so konnte der Bau im Januar 1887 beginnen.
Die ausgefeilte Stahlkonstruktion in zweifelsohne eine Meisterleistung der Ingenieurkunst. Beispielsweise wurden die Bögen zwischen den Grundpfeilen so genau berechnet, dass der Turm selbst bei starken Windverhältnissen nicht umkippen kann. Doch das Komitee hatte ihren Zweifel daran, weshalb sich Eiffel dazu verpflichten musste, für alle eventuell auftretenden Schäden bei einem Einsturz des Turmes finanziell aufzukommen.
Am 31. März 1889 war es nach zweijähriger Bauzeit endlich soweit, Gustave Eiffel kletterte die 1710 Stufen zur Spitze, Aufzüge gab es damals noch nicht, hinauf und hisste die Trikolore. Paris bekam ein neues Wahrzeichen, welches viele in den Schatten stellt. Die Dritte Republik verband mit diesem Bau die Hundertjahrfeier der Revolution und knüpfte hohe Erwartungen daran. Doch das Resultat versetzte den Zeitgenossen, vor allem den Künstlern, einen Schock. Zahlreiche Stimmen erhoben ihre Kritik. Sie sahen in diesem eisernen Monstrum ein Monument des Größenwahns. Für Eiffel indessen wurde der Turm zur Goldgrube. Bis zum Sommer 1889 pilgerten nahezu zwei Millionen Menschen zu seinem Monument, sodass dessen Baukosten von 7400000 Francs in kürzester Zeit, durch die Eintrittsgelder gedeckt wurden. Die Stimmen der Kritik verblassten und selbst die Künstler schlossen ihre »Schäferin der Wolken«, wie Guillaume Apollinaire erklärte, in ihre Herzen. Und heute ist der Eiffelturm das meistbesuchte Denkmal der Welt. Ob er nun schön ist, dass werden die Besucher entscheiden.
Nach 20 Jahren sollte er abgerissen werden, so sahen es die Erbauer vor, doch die Goldgrube sollte nicht versiegen. Der Turm blieb. Doch erst 1968 entschloss man sich, den Turm zu rekonstruieren und braun zu streichen. Im Jahr 2002 erhielt er zum ersten Mal einen bleifreien Öko-Anstrich. Hierfür waren 60 Tonnen Farbe, 1500 Pinsel und 2000 Handschuhe notwendig.
Ein paar Zahlen
- Es wurden 2,5 Millionen Nieten verwendet.
- Der Turm wiegt nur 7000 Tonnen.
- Die Höhe verändert sich je nach Temperatur um bis zu 57 Zentimetern.
- Selbst bei einem Sturm schwankt er lediglich um 15 Zentimeter.
- Die erste Etage ist 57 m hoch.
- Die zweite Etage bringt es auf 115 Meter.
- Die dritte Etage erhebt sich auf 276 Meter.
Hinweis: Der Besucher steht ungefähr eine Stunde an der Kasse, bis er endlich in der ersten Etage angelangt ist. Wenn Sie innerhalb des Turmes die Etage mit dem Lift wechseln möchten, so wartet der Besucher ebenso lange.
Tipp: Es mag sein, dass die meisten Aussichtsrestaurants schlecht und teuer sind. Doch das Restaurant »Jules Verne« in der zweiten Etage des Eiffelturms ist eine Ausnahme. Paris liegt dem Besucher förmlich zu Füßen. Sie können vorzüglich schlemmen. Das Restaurant verfügt über einen eigenen Aufzug, sodass sich der Gast nicht in dieselbe Reihe der zahllosen Touristen, welche zu den Aussichtsplattformen aufsteigen möchten, stellen muss. Ein Menü kostet ab 135 Euro. Telefon: 0145556144. Mehr Informationen zum Restaurant
Adresse: Tour Eiffel, Champs de Mars, 75007 Paris
Anfahrt: Metrostation: Bir-Hakeim oder École Militaire
Öffnungszeiten: täglich von 9.30 – 23.45 Uhr.
Informationen Eiffelturm & Paris
- Eiffelturm (Tour Eiffel) (franz., eng.)
- l’Association des Descendants de Gustave Eiffel (l’ADGE), Verein »Gustave Eiffel« (franz., eng.)
- Informationen zu Paris (franz., dt.)
- Fremdenverkehrsamt Frankreich (franz., dt.)
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Frankreich: Reisen & Unterkünfte in Paris:
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»Dein Buch ›Zu Fuß von Dresden nach Dublin‹ kann man nur wärmstens empfehlen …«
(Reiner Meutsch – RPR1 Rheinland – Pfälzische Rundfunk)
3100 Kilometer legte Jan Balster zurück – auf Schusters Rappen, wie man so sagt. Vom Ufer der Elbe bis an den Atlantik, quer durch Westeuropa via Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland.
Das Besondere war nicht nur die Art des Reisens, sondern auch die Umstände: Jan Balster hatte keinen Euro in der Tasche.
Sein lebendiger, anschaulicher Bericht aus dem Jahr 1998 über eine ungewöhnliche Entdeckungstour ist mehr als nur Mitteilung über ein Abenteuer. Es ist auch eine überzeugende Einladung, mal über den deutschen Tellerrand zu schauen. Balster ermuntert und ermutigt mit seinem Beispiel, aus dem alltäglichen Trott auszubrechen. Dazu bedarf es keines gefüllten Kontos, sondern nur etwas Mut und Selbstvertrauen. Und Freunde finden sich überall, die einem weiterhelfen.
Der Mann widerlegt zwei Thesen. Erstens, dass man die Taschen voller Geld haben müsse, um die Welt zu entdecken. Und zweitens, dass es Abenteuer nur noch in der Arktis oder in Asien zu erleben gebe. Nein, man kann sie auch im Alten Europa bestehen.
Jan Balster bestätigt aber zugleich auch die These, dass Weltanschauung dadurch entsteht, dass man sich die Welt anschaut und mit Menschen spricht.
Der Mann ist quer durch Westeuropa marschiert. Er traf auf Deutsche, Schweizer, Franzosen, Briten und Iren. Er nächtigte im Straßengraben und auf Campingplätzen, in Obdachlosenasylen und in Jugendherbergen, in Scheunen und in Garagen. Er lebte vom Banjo-Spielen und vom Betteln, er verdiente sich Geld als Fahrradkurier in London und bei Gelegenheitsarbeiten. Er traf auf Hilfe und harte Zurückweisung, auf Zustimmung und auf Ablehnung.
Balster hat alles aufgeschrieben. Ohne Kommentar. Und zeigt, wie nah sich Menschen auf unserem Kontinent sind – und wie fern. Jan Balster kam klüger nach Hause, als er es zuvor war.
Der Leser ist es nach der Lektüre auch.
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