Vietnam Reiseführer: Thien Hau Pagode in Cho Lon

Die älteste Pagode Saigons im chinesischen Stil

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Saigon zählt offiziell 180 Pagoden und Tempel. Gesehen haben muss man sie nicht alle, obgleich jede ihre Eigenarten, gar Besonderheiten aufweist. Die meisten und schönsten Chuas, es mag subjektiv klingen, befinden sich im Saigoner Stadtteil Cho Lon. Und wenn man als Besucher in Saigon weilt, so sollte man wenigstens eine sehen, die Chua Thien Hau (Thien-Hau-Pagode – viet. Chùa Bà Thiên Hậu) oder auch als Thien-Hau-Tempel (viet. Miếu Bà Thiên Hậu) bezeichnet.

Der Ursprung bleibt eine Legende

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Die Chua Thien Hau gilt als die älteste im chinesischen Baustil. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie von der Kanton-Gemeinde gegründet, die sie der barmherzigen Göttin Thien Hau Thanh Mau, der Schutzpatronin der Fischer und Seeleute, widmeten.

Die Legende der Göttin Thien Hau Thanh Mau berichtet, dass sie jedem in Not geratenen Seeleuten sofort zu Hilfe eilt. Um diese schwierige Aufgabe zu lösen, stehen ihr der 1000 Meilen hörende Gehilfe Thuan Phong Nhi und der 1000 Meilen sehende Thien Ly Nhan zur Seite. Die Seeleute und Fischer sagen, sie würde auf eine Matte über dem Ozean schweben. Heute erinnert ein Schiffsmodell in der Pagode an die ersten Kaufleute aus Kanton (Guǎngzhōu), welche unter dem Schutz der Göttin in Cho Lon landeten.

Im Inneren

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Gleich am Hauptaltar finden sich drei Statuen der Göttin Thien Hau Thanh Mau, daneben ihre Gehilfen. Zur rechten Seite steht die Göttin der Fruchtbarkeit, zur linken die Gattin des

Herrschers des Südens. Die Dekorationen sind farbenprächtig, ganz im Gegensatz zur eher düsteren Einrichtung europäischer Gotteshäuser. Die Pagode ist ganz im Zeichen der Kanton-Gemeinde mit Motiven aus chinesischen Legenden geschmückt. Ins Auge des Betrachters fallen sofort die glasierten Keramikfiguren im offenen Innenhof. Sie fügen sich zu Episoden, gar ganzen Geschichten zusammen. Da wählt eine Prinzessin ihren Freier aus und ein Preisträger der Mandarinats-Prüfungen kehrt an seinen Heimatort zurück.

Den von der Gemeinde gewählten Mönchen wird ein schmales Gehalt ausbezahlt. Zusätzlich dürfen sie Opfergaben annehmen, von denen sie einen Teil verkaufen können. Aus diesem Erlös unterstützen die Mönche bedürftige Gemeindemitglieder. Seit der Doi Moi, den Reformen in Vietnam, haben diese Gaben wieder enorm zugenommen, vor allem hier in Cho Lon.

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Es duftet nach Weihrauch und Myrre. Die spiralförmigen Kerzen an den Decken brennen langsam ab. Für jeden frisch Verstorbenen der Gemeinde oder eines Gläubigen wir eine solche aufgehängt. Einen Monat wird sie brennen. Unentwegt wuseln Angehörige um den großen Topf, in welchem hunderte Duftkerzen glimmen, herum, murmeln ein paar Worte des Gebetes, zünden eine neue Duftkerze an, verweilen wenige Minuten und verschwinden wieder.

Der große Topf aus Bronze mit Räucherstäbchen ist typisch für chinesische Pagoden, ebenso die bronzene Glocke. Sie ertönt immer dann, wenn eine Opfergabe oder Spende abgegeben wird. Nicht nur die Räucherspiralkerzen dienen dem Gedenken an die Verstorbenen, auch der Ofen hat seine Funktion. In ihm wird Papiergeld verbrand, um die Verstorbenen im Jenseits finanziell zu unterstützen.

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Wie beinah in jeder Pagode leben auch in dieser die, als heilig verehrten Schildkröten. Das Bassin befindet sich im offenen Verbindungsgang links vom Eingang gesehen.

Adresse: 710 Nguyen Trai, an der Ecke Trien Quang Phuc, Saigon

Öffnungszeiten: täglich von 6 bis 18 Uhr

Eintritt: frei

sonstiges: am 23. Tag des 3. Mondmonats wird die Statue Thien Hau in einem feierlichen Akt um das Gelände getragen.

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Oktober 2017 – ISBN: 978-3-7448-1106-4 – 136 Seiten – 27 s/w Fotos – 7,99 Euro

Vietnam, das kleine China im Süden, das ist eine mehr als tausendjährige Geschichte des Kampfes um seine Freiheit. Vietnam ist eine Entdeckungsreise, extrem lang gezogen und gebirgig von den Landesgrenzen Kambodschas und Laos bis zum Südchinesischen Meer. Dazwischen liegt ein ehrgeiziges Land. Ein Volk der Drachen und Feen, wie sich die Vietnamesen gern sehen. Ein Volk mit scheinbar unerschöpflichem Fleiß ausgestattet, aufbegehrend gegen ihre Besatzer, zugleich anschmiegend an ihre Invasoren.

Der Autor nimmt den Leser mit in das Wechselspiel zwischen Ahnenkult, Sozialismus und Globalisierung. Er taucht ein in das harte Leben der Reisbauern, deren Jugend nach westlichen Werten strebt, genießt die herzliche Gemeinschaft des Dorflebens und unternimmt eine Zugreise von Hanoi nach Saigon im Wiedervereinigungs-Express. Er besucht eine der schillerndsten und ungewöhnlichsten Religionsgemeinschaften der Welt, die Cao Ðài, spricht mit Studenten und Professoren, Reisbauern und einer caodaistischen Seherin.

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