Vietnam Reiseführer: Hanoi – Altstadt – Hotels und Einkaufen

Ein Spaziergang durch ein kleines Paradies

Vietnam Reiseführer: Hanoi (Hà Nội) – Altstadt – mit Übernachtungsmöglichkeiten und Einkaufstipps

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Es mag sein, dass sich der Besucher verlaufen könnte, wenn er keinen ortskundigen Führer dabei hat. Und während es für die einen ein Gräuel ist, so finden die anderen hier ihr kleines Paradies. In der Altstadt liegt Honois größte Sensation. Es sind nicht einzelne Sehenswürdigkeiten. Es ist ein einzigartiges Ensembles einer historischen Stadt. Ein heiliger, verzauberter Ort. Ein Ort, welcher den Charme vergangener Zeiten erhellt.

Hier herrscht Getöse, ein ohrenbetäubender Lärm und zugleich Gelassenheit, gar Stille. Dort gibt es verwinkelte Gassen, schattige Bäume auf den breiteren Straßen und in Hinterhöfen. Knatternde, voll bepackte Motorräder streifen vorbei. Marktfrauen und -männer preisen lauthals ihre Waren an und Kinder spielen über die Straßen hinweg. Mancher findet sich schnell zurecht und mancher lässt sich einfach nur treiben. Anziehend vom Duft der Räucherkerzen oder der Farbenpracht der südasiatischen Gewürze.

Tipp: Auch wenn der Besucher einen ortskundigen Führer dabei hat, sollte er sich dennoch einen Stadtplan kaufen. Dann kann er der einen oder anderen Ort, welcher während der Führung zu kurz gekommen ist, noch einmal besuchen.

Seit 1993 hat sich das Gesicht der Altstadt drastisch verändert. Auch Nordvietnam wendet sich der Kauflust, nicht nur der Touristen, zu. Das Altstadtbild hat sich verändert. Die alten aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Backsteinhäuser sind selten geworden. Die stuckverzierten Fassaden und schmiedeeisernen Balkone sind beinah gänzlich verschwunden. Stattdessen klotzen jetzt drei bis fünfstöckige Langhäuser mit flachen Dächern an den Straßen zum Himmel empor. Während es 1992 nur ein Hotel in der Altstadt gab, so gibt es heute mehr als zwei Dutzend. Auch Cafés und Restaurants konnte man damals an den Fingern abzählen, heute winkt jedes zweite Haus seine Gäste durch die Türen. Und während die Cyclo aus dem Straßenbild verschwunden sind, haben sich die ersten Internetcafés ihre Pforten eröffnet. In ein paar Jahren wird es den Fährrädern, die noch um 1990 die gesamte Stadt bevölkerten, ebenso ergehen. Die Motorräder haben das Gewirr der Straßen erobert und sie haben etwas mitgebracht, den Gestank von Benzin und Diesel.

Wenn man heute durch die Altstadt geht, wird man dennoch das alte Handwerk entdecken, den anarchischen Charme und das organisierte Tohuwabohu Hanois.

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Spaziergang zwischen Vergangenheit und Zukunft

Dieser alte Geschäfts- und Handelsplatz hat seinen Ursprung im 11. Jahrhundert, als Kaiser Ly Thai To die Hauptstadt seines Reiches nach Hanoi, Thang Long, verlegen ließ. Zu dieser Zeit ordnete er eine Ansiedlung zwischen der Zitadelle und dem Roten Fluss an, um seinen Hof mit den notwendigen Gebrauchsgütern und Lebensmitteln zu versorgen. Der Handel florierte, besonders durch den getreuen Abnehmer den kaiserlichen Hof. Somit entstanden kleine Häuser, später kleine Handwerksdörfer. Es entwickelten sich Zünfte, Handwerksgesinnungen und Kaufmannsgilden. Aus den ursprünglich 36 Dörfern, welche auf ganz spezielle Rohstoffe fixiert waren, bildeten sich 36 Gassen gemäß ihrer Zunftzugehörigkeit. Diese kann der Besucher heute noch nicht nur an den Namen der Straßen erkennen. Hier kann man alles kaufen, was zum Leben notwendig ist, Fisch, Obst, Gemüse, Kräuter zum Heilen und Würzen, Leder, Seide, Papier, Metall und Bambus. Die Namen erinnern an die Funktion, welche die Straße einst erfüllte: Hang die Ware. So bedeuten die Hang Ca die Fischware, Hang Bo die Korbware, Hang Buom die Segeltuchmacher oder Hang Tre die Bambusgasse. In der Hang Bun kann man heute noch Reisnudeln kaufen, in der Hang Dieu eine Wasserpfeife und in der Hang Huong farbenfrohe Räucherstäbchen. Noch heute kann man unter anderem in der Hang Thiec, den Zinnmachern, beim Hämmern und Schweißen über die Schulter sehen.

Noch im 19. Jahrhundert bildete die Altstadt ein eigenes Reich, war sie von der Außenwelt durch Deiche, Wälle und Dämme abgeschottet. Dies kann man heute nur noch schwer erkennen. Von den ursprünglich 16 Toren ist lediglich eines erhalten geblieben, das Tor am ende der Hang Chieu (Mattenmachergasse). Das Tor stammt aus dem 16. Jahrhundert und dient heute meist als Regenschutz für unzählige Mopeds. Den Verfall der ursprünglichen Altstadt begünstigten besonders die unzähligen Kriege, wobei der Vietnamkrieg in den 60ziger und 70ziger Jahren den größten Verlust herbeiführte. Aufgebaut wurden bis heute lediglich die Gemeinschaftshäuser und die zahlreichen kleinen Tempelchen. Alles andere wird wohl oder übel dem Verfall preisgegeben, um später noch größere Hotels, Shoppingmeilen und Restaurants zu errichten. Ein anderer Grund, weshalb die Altstadt verschwinden wird, liegt in der Bauweise. So werden die alten Backsteinhäuser nur von Sand, Kalk und Zuckerrohrsirup gehalten, statt von Mörtel. Obgleich der Abriss eines solchen Hauses nicht legal ist, wird wenig dagegen unternommen. Dies wiederum liegt in den Verhältnissen des neuen Habens begründet, bringt doch ein kleines Traveller-Hostel in der Altstadt dem Betreiber eine Villa im Grünen ein.

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Empfohlener Rundgang durch die Altstadt von Hanoi

Ein guter Ausgangspunkt ist der Hoan Kiem See. Wir biegen links in die Hang Dau ein, vorbei am Wasserpuppenmuseum, geradeaus in die Hang Be. Weiter links haltend überqueren wir die Hang Mam und folgen der Ma May. Das Haus Nummer 87 aus dem Jahr 1890 kann täglich zwischen 8 und 17 Uhr gegen den Eintritt von 5000 Dong besichtigt werden.

Ma May biegt zum Ende scharf links ab. Rechts gehen wir in die Dao Duy Tu, geradeaus. An der zweiten Querstraße zur rechts Hand können wir das alte Stadttor erblicken. Wir spazieren zurück, zwei Querstraßen und biegen rechts in die Hang Buom ein. Haben wir uns an den unzähligen, farbenfrohen Tüchern und Stoffen sattgesehen oder gar etwas erworben nehmen wir rechts die Hang Giay, um gleich links Hang Duong ein zudrehen. Gehen wir geradeaus entlang der Cho Dong  Xuan, kommen wir zu den Markthallen.

Die Markthallen wurden 1889 von den französischen Besatzern errichtet. Genau 100 Jahre später wurden sie wegen Baufälligkeit und erhöhter Brandgefahr abgerissen. Schon fünf Jahre später brannte der darauf errichtete Neubau ab. 1997 entstand der heutige Bau. In ihm wurde die ursprünglich koloniale Fassade nachgestellt.

Der Weg führt zurück über die Hang Duong, geradeaus in die Hang Ngang, vorbei am Haus Nr. 48 dem „Onkel Ho Museum“. Hier schrieb Ho Chi Minh seine berühmte Unabhängigkeitserklärung und am 2. September 1945 auf dem Ba-Dinh-Platz verkündete. Viele Touristenführer gehen hier achtlos vorbei, dabei ist gerade das Obergeschoss sehenswert. Das Museum ist täglich von 8 bis 11.30 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr kostenfrei zu besichtigen.

Wir schlendern weiter geradeaus auf der Hang Dao. Gehen wir geradeaus, so treffen wir auf unseren Ausgangspunkt den Hoan Kiem See. Doch wir biegen links in die Gia Ngu. Dort befindet sich geradeaus ein hübscher einheimischer Markt. Biegt man an seinem Eingang rechts ab in die Cau Go, so erblickt man einen modernen Supermarkt. Wer durch den Supermarkt zur gegenüberliegenden Seite geht, kommt am Hoan Kiem See heraus. Wer über den Markt der Einheimischen geht, trifft am Ende auf die Hang Be und hält sich rechts, bis er ebenso auf den Hoan Kiem See trifft.

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Übernachtung

Tomodachi House: ruhiges Hotel im japanischen Stil, übernachten im Schlafsaal ab 10 Euro, DZ ab 25 Euro, Frühstück inklusiv. 5A Tong Duy Tan, WLAN vorhanden, Tel: 024-32669493, Internet: http://hanoi.tomodachihouse.com

Nexy Hostel: gut für Flashpacker ausgerichtet, moderne Bäder und Schlafsäle mit Bettvorhängen, Gepäckschließfächer, Dachterrasse, Bar und Spielzimmer für Kinder vorhanden. Bett ab 10 Euro, DZ ab 33 Euro, 12P To Tich, Tel: 024-73006399, WLAN vorhanden, Internet: http://www.nexyhostels.com

Cocoon Inn: Luxusschlafsäle mit hübschen Vorhängen um jedes Bett. Steckdosen und Lampen am Bett. Zusätzlicher Service: Transferfahrten zum Flughafen oder Bahnhof, Visaverlängerungen. Bett ab 12 Euro, DZ ab 40 Euro, WLAN vorhanden, 116-118P Hang Buom, Tel: 024-3885333, Internet: https://cocooninn.com

Camel City Hotel: familiäre Pension in einer ruhigeren Gasse, asiatisch eingerichtet. DZ ab 10 Euro, WLAN vorhanden, 8/50 Dao Duy Tu, Tel: 024-39352024, Internet: www.camelcityhotel.com

Hanoi Hostel: privat geführt, sauber, Ausflugsprogramme vorhanden, DZ ab 8 Euro, Tel: 0972-844804, 91C P Hang Ma, Internet: www.vietnam-hostel.com

La Beauté de Hanoi Hotel: komfortable ausgestattet mit Kabelfernsehen, sehr schnelles WLAN, Familienzimmer ab 100 Euro, DZ ab 60 Euro, Tel: 024-39351626, Internet: www.la-beautehanoihotel.com

Anreise

Flugzeug: Der Flughafen Noi Bai befindet sich 35 km entfernt vom Zentrum Hanois. Ein Taxi kostet zwischen 7 und 9 Euro bei einer Fahrtzeit von 40 bis 50 min. je nach Verkehr. Der Preis sollte vorher verhandelt werden.

Minibus: Er, 2 Euro, pendelt zwischen Flughafen und Vietnam Airlines Gebäude, Trang Thi 25, am Südufer des Hoan-Kiem-See. Von da aus sind es noch 400 m zur Altstadt. Der Weg führt immer am Ufer entlang.

Hinweis: Es ist günstig sich vom Flughafen nicht direkt zum Hotel bringen zu lassen. Es gibt immer Gründe, warum die Fahrer den Besucher nicht am gewünschten Hotel abliefern, sondern ein Hotel ansteuern, von welchem die Fahrer Provision erhalten, wenn sie Gäste bringen. Das Nord- oder Südufer, bzw. die Chua Ngoc Son am Hoan-Kein-See ist ein guter Startpunkt, um alle Hotels gut zu Fuß zu erreichen.

Zug: Der Ga Ha Noi befindet sich im Stadtzentrum an der Le Duan. Entweder der Besuche bewältigt den Weg bis zur Altstadt zu Fuß (1 km) oder er nimmt ein Taxi (1-2 Euro) Der Weg zu Fuß ist einfach zu finden, die Le Duan nach links gehen, wenn man den Bahnhof verlässt, solange ihr folgen bis die Trang Thi rechts abbiegt, einbiegen, Strassenseite wechseln und der Trang Thi geradeaus folgen bis links der Hoan-Kiem-See (Südufer) auftaucht. Achtung, die Verlängerung der Trang Thi nennt sich Hang Khai.

Bus: Vom Busbahnhof kann man den Bus Nr. 1, Richtung Long Bien nehmen, aussteigen an der Phung Hung, von da zu Fuss 300 m in die Altstadt. Oder man nimmt den Bus Nr. 3, Richtung Ben Xe Gia Lam, aussteigen an der Hang Tre, von da zu Fuß 100 m zur Altstadt. Beide Busse kosten 0,20 Euro pro Fahrt.

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Reisen, Reiseinformationen nach Vietnam:

Reiseführer Vietnam:
  • Vietnam, Stefan Loose Travel Handbücher, Dumont Reiseverlag, 24,99 Euro, 2016 (5. Auflage beim Dumont Verlag, gab es vorher schon beim Stefan Loose Verlag) wie gewohnt gibt es fundierende Reiseinformationen, der Spezialist für Reisen nach Südostasien. (bei amazon ansehen)
  • W.-E. Bühler, H. Kothmann; Vietnam, Reise-Know-How Verlag, 24,90 Euro, 2014, 9. Auflage, (bei amazon ansehen) erweist sich dem Stefan Loose Travel Handbuch als ebenbürtig. Erscheint neu im Dezember 2018
  • M. Heyder, Kultur Schock Vietnam, Reise-Know-How Verlag, 14,90 Euro, 2007, 9. Auflage, dient der Ergänzung zum Reiseführer, um ein wenig mehr über Land und Leute zu erfahren. (bei amazonansehen)
  • weitere Reiseführer über Vietnam bei amazon ansehen

Vietnam – Reportagen aus dem Land der Drachen und Feen

Vietnam - Reportagen aus dem Land der Drachen und Feen

Vietnam – Reportagen aus dem Land der Drachen und Feen

Oktober 2017 – ISBN: 978-3-7448-1106-4 – 136 Seiten – 27 s/w Fotos – 7,99 Euro

Vietnam, das kleine China im Süden, das ist eine mehr als tausendjährige Geschichte des Kampfes um seine Freiheit. Vietnam ist eine Entdeckungsreise, extrem lang gezogen und gebirgig von den Landesgrenzen Kambodschas und Laos bis zum Südchinesischen Meer. Dazwischen liegt ein ehrgeiziges Land. Ein Volk der Drachen und Feen, wie sich die Vietnamesen gern sehen. Ein Volk mit scheinbar unerschöpflichem Fleiß ausgestattet, aufbegehrend gegen ihre Besatzer, zugleich anschmiegend an ihre Invasoren.

Der Autor nimmt den Leser mit in das Wechselspiel zwischen Ahnenkult, Sozialismus und Globalisierung. Er taucht ein in das harte Leben der Reisbauern, deren Jugend nach westlichen Werten strebt, genießt die herzliche Gemeinschaft des Dorflebens und unternimmt eine Zugreise von Hanoi nach Saigon im Wiedervereinigungs-Express. Er besucht eine der schillerndsten und ungewöhnlichsten Religionsgemeinschaften der Welt, die Cao Ðài, spricht mit Studenten und Professoren, Reisbauern und einer caodaistischen Seherin.

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