Packliste: unterwegs mit dem Fahrrad

Checkliste: mit dem Fahrrad / Bike unterwegs

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Reisen mit dem Fahrrad gestalten sich als besonders flexibel. Vor allem aus zwei Gründen: der Radfahrer ist recht flott von A nach B unterwegs und trotzdem langsam genug viel zu sehen und zu erleben, ein Bike schafft Nähe zu Menschen und kennzeichnet der Radler mit seinem Gepäck als Reisenden. Hieraus ergeben sich oft Routen, die abseits der großen Touristenstraßen liegen und kann der Reisende das Land intensiver erleben. Tolle Nebeneffekte sind vor allem Einladungen von Einheimischen, ein kostengünstig und umweltfreundliches unterwegs sein.

Bei Fahrradtouren werden kaum Ansprüche an Kondition gestellt, sofern man von extremen Bergtouren absieht. Die einzige Unannehmlichkeit dürften die eventuell auftretenden Druckstellen am Allerwertesten sein. Dem können Sie vorbeugen. Beginnen Sie einfach zwei bis drei Wochen vor Ihrer Tour mit ein bis zwei Stunden Radfahren. Drei Tage vor Ihrer eigentlichen Radtour verzichten Sie ganz auf das Rad, damit Ihr Körper die bereits vorhandenen Druckstellen überkompensieren kann. Denn eine Tour sollte nicht schon mit Schmerzen beginnen.

Je mehr der Reisende an Gewicht mitnehmen kann, desto individueller wird sein Gepäck. Da gibt es besondere Vorlieben und eigensinnige Bedürfnisse. Der Backpacker mag lieber Zelten und kocht selbst, der Flashpacker möchte einmal schick ausgehen und liebt den Aufenthalt in Herbergen, der Urlauber mag das kleine Familienhotel. Jede Reise soll zum Wohlfühlerlebnis führen und dies ist gut so. Dennoch gibt es einige Dinge, welche immer zu einer Fahrradreise gehören.

Was Sie immer dabei haben sollten?

  • 20 Kabelbinder, 5 Schlauchschellen (Damit lässt sich einiges reparieren, z. Bsp. Mithilfe eines Zeltherings kann man einen gebrochenen Gepäckträger stabilisieren)
  • Lüsterklemmen (dienen zur Reparatur bzw. Verlängerung von Bremszügen oder Gangzügen)
  • Taschenmesser (Leatherman) Mehrzwecktool mit Messer, Säge, Zange und Schraubendreher, absolut flexibel einsetzbar
  • Panzerband (zur Abdichtung von Zelt und Taschen, fixiert vieles dauerhaft)
  • Sattelklemme (wie notwendig dieses Ding ist, merkt man erst, wenn man nicht mehr gut sitzt)
  • drei bis vier Meter Reepschnur (vielseitig einsetzbar von der einfachen Leine zum Wasche trocknen bis zum fixieren von wackligen Teilen)
  • Gurte (keine Gummispannseile) zum Festzurren von Gepäck am Rad

Wie verpacke ich mein Gepäck richtig?

  • Vorn 40 Prozent des Gewichtes und hinten 60 Prozent, links und rechts gleiches Gewicht
  • Schwere Dinge am besten unten in den hinteren Taschen verstauen
  • Ausrüstung thematisch sortieren (hilft Dinge schnell zu finden, ohne alles ausräumen zu müssen)
  • Radtaschen nicht randvoll packen, damit Platz für Unvorhergesehenes bleibt
  • Kleidung wasserdicht verpacken (kleine Packsäcke)
  • Dinge des täglichen Gebrauchs, bzw. ein kleiner Snack gehören in die Lenkertasche
  • Werkzeug mit dem Bike abgleichen, nach Möglichkeit viel (Schrauben, Klemmen, Seilzüge etc.) vereinheitlichen
  • Ganz wichtig: vor Beginn der Reise eine Probefahrt mit Gepäck unternehmen (manchmal stellt man erst jetzt ein Aufschaukeln des Vorderrades fest)

Tipp: Reifenflattern verhindern: kontrollieren Sie die Gewichtsverteilung am Rad, überprüfen Sie den Reifendruck. Gibt es Ausbeulungen am Rad? Bei kleineren Ausbeulungen hilft oft das Luft ablassen, durch walken des Rades und wieder Aufpumpen.

maximales Gewicht: er 50 kg, sie 40 kg

Meine Fahrrad / Bike – Packliste

Diese Checkliste nutze ich seit 1990 mit ganz wenigen Änderungen.

Ausrüstung rund ums Fahrrad

Bekleidung

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Auswahl die Klimaverhältnisse vor Ort. WindRegen und Kälte sind am gefährlichsten. Kleidung sollte den Körper warm und trocken halten, gleichfalls den Körper gut lüften, damit er nicht überhitzt. Zudem sollte die Kleidung schnell trocknen, leicht und wasserabweisend sein. Bei allgemeinen Reisen, insbesondere Urlaubsreisen brauchen Sie keine Spezialausrüstung, außer vielleicht ein paar Wanderschuhe und oder ein Mehrzweckmesser.

allgemein: Rucksack, Dokumente und Co.

Angenehm ist ein leichter Wanderrucksack aus strapazierfähigem, wasserabweisendem Gewebe mit gepolsterten Tragegurten.

Übernachtung für Bikepacking

Ein Schlafsack soll Sie in der Nacht nicht am Schlaf hindern, weshalb er immer trocken gehalten werden muss. Da bei zwei angebotenen Arten kaum eine Auswahl besteht, entscheiden Sie sich vorzugsweise für einen Daunenschlafsack (leicht und bessere Wärmeisolierung). Leider verliert der Daunenschlafsack, sofern er nass wird, seine Isolierfähigkeit und braucht ewig, um wieder richtig trocken zu werden. Sollten Sie bei feuchten Witterungsverhältnissen unterwegs sein, ist ein Schlafsack mit Kunstfasern die bessere Wahl (trocknet schneller). Vorzugsweise sollte dieser Kunstfaserschlafsack ca. 30 cm länger sein als Ihrer Körpergröße, damit Sie Ihre Schuhe (bleiben über Nacht schön trocken) im unteren Ende des Schlafsackes platzieren können. Packen Sie Ihren Schlafsack am besten in eine Kompressionstüte, da bleibt er schön sauber und lässt sich gut im Rucksack verstauen.

Was bei den Schlafsäcken an Auswahl zu wenig ist, überfordert bei den angebotenen Arten (Firstzelt, Einwand-, Doppeldachzelt, Pyramidenzelt, Kuppelzelt, Tunnelzelt usw.) an Zelten zumeist. Deshalb beschränke ich mich auf ein paar Dinge, worauf ich beim Kauf eines Zeltes achte: aerodynamisches Mehrgestänge-Zelt (solide im Gestänge und gutes Reparatur-Set) mit möglichst klein unterteilten Stoffflächen, Überzelt reicht bis zum Boden, viele Abspannmöglichkeiten (weite Abspannschlaufen), robuste Reißverschlüsse mit Entlastungsriegel, feinmaschige Moskitonetze an allen Öffnungen, gute Ventilation, einfacher Aufbau (nach Möglichkeit mit Handschuhen), eventuell zwei gegenüberliegenden Eingängen und oder Vorzelt. Für die meisten Touren habe ich mich für ein Tunnelzelt mit Doppeldach, einem Eingang und Vorzelt entschieden. Tunnelzelte haben ein günstiges Raum-Gewicht-Verhältnis, sind flott aufgebaut und recht windstabil. Für Wintertouren (zu große Schneefangflächen) sind sie allerdings nur bedingt geeignet.

Hygiene

Backpacker & Flashpacker Küche

Orientierung

Fotoausrüstung

  • 1 Sucherkamera – für Schnappschüsse und zum aus der Hand geben etc. (bei amazon ansehen)
  • 1 Spiegelreflexkamera – DSLR (bei amazon ansehen)
  • 1 Objektiv (28 – 80 mm)
  • 1 Objektiv (100 – 300 mm)
  • (1 Foto – Stativ bei amazon ansehen)
  • 2 UV-Filter
  • div. Farbfilter
  • div. Filme für analoge Aufnahmen
  • Speicherkarten
  • Ersatzbatterien, Akku, Ladegeräte

Hier gibt es detaillierte Informationen zur Fotoausrüstung und Digitalfotografie.

Apotheke

Packliste für Fahrrad und Bike Reisen (PDF 296 KB)


Weitere Backpacking & Flashpacking Packlisten:


Djoser Fahrrad- und Wanderreisen – Reisen auf andere Art


»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« – 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa (2. Auflage)

2. Auflage – Mai 2021 – 2. Auflage – ISBN: 978-3-7534-0206-2 – 408 Seiten – 103 s/w Fotografien – 13,90 Euro

»Dein Buch ›Zu Fuß von Dresden nach Dublin‹ kann man nur wärmstens empfehlen …«

(Reiner Meutsch – RPR1 Rheinland – Pfälzische Rundfunk)
»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« - 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa
»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« – 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa (2. Auflage)

3100 Kilometer legte Jan Balster zurück – auf Schusters Rappen, wie man so sagt. Vom Ufer der Elbe bis an den Atlantik, quer durch Westeuropa via Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland.
Das Besondere war nicht nur die Art des Reisens, sondern auch die Umstände: Jan Balster hatte keinen Euro in der Tasche.

Sein lebendiger, anschaulicher Bericht aus dem Jahr 1998 über eine ungewöhnliche Entdeckungstour ist mehr als nur Mitteilung über ein Abenteuer. Es ist auch eine überzeugende Einladung, mal über den deutschen Tellerrand zu schauen. Balster ermuntert und ermutigt mit seinem Beispiel, aus dem alltäglichen Trott auszubrechen. Dazu bedarf es keines gefüllten Kontos, sondern nur etwas Mut und Selbstvertrauen. Und Freunde finden sich überall, die einem weiterhelfen.

Der Mann widerlegt zwei Thesen. Erstens, dass man die Taschen voller Geld haben müsse, um die Welt zu entdecken. Und zweitens, dass es Abenteuer nur noch in der Arktis oder in Asien zu erleben gebe. Nein, man kann sie auch im Alten Europa bestehen.

Jan Balster bestätigt aber zugleich auch die These, dass Weltanschauung dadurch entsteht, dass man sich die Welt anschaut und mit Menschen spricht.

Der Mann ist quer durch Westeuropa marschiert. Er traf auf Deutsche, Schweizer, Franzosen, Briten und Iren. Er nächtigte im Straßengraben und auf Campingplätzen, in Obdachlosenasylen und in Jugendherbergen, in Scheunen und in Garagen. Er lebte vom Banjo-Spielen und vom Betteln, er verdiente sich Geld als Fahrradkurier in London und bei Gelegenheitsarbeiten. Er traf auf Hilfe und harte Zurückweisung, auf Zustimmung und auf Ablehnung.

Balster hat alles aufgeschrieben. Ohne Kommentar. Und zeigt, wie nah sich Menschen auf unserem Kontinent sind – und wie fern. Jan Balster kam klüger nach Hause, als er es zuvor war.

Der Leser ist es nach der Lektüre auch.


3 thoughts on “Packliste: unterwegs mit dem Fahrrad”

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