Der Arbat in Moskau – die erste Fußgängerzone der Sowjetunion
Bekannteste und beliebteste Flaniermeile Moskaus
Früher war der Arbat (Арба́т) ein ganzes Viertel und heute ist er die einzige Fußgängerzone in Moskau. Schriftsteller, Philosophen, Dichter und Sänger erzählten und sangen über ihn, sie fühlten sich zu Hause. Die Gassen um die berühmteste Straße Moskaus erzählen die Geschichten von Puschkin, Dostojewski, Tolstoi und Pasternak. Heute verkommt die Straße zur Touristenmeile, gespickt mit Souvenirständen, Schnellmalern und Straßenmusikanten, die den vergangenen Charme wiederbeleben möchten.
Geschichte des Arbat
Erstmals wird das Viertel 1493 urkundlich erwähnt. Hier siedelten sich damals krimtatarische Kaufleute an, die diesem Ort den Namen „Arbat“ gaben. Der Begriff stammt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie Vorort oder Vorstadt. Die Kaufleute wurden reicher. Es zogen Händler und Handwerker aus Europa ein. Dies kann man heute noch daran erkennen, dass die Straßen rund um den Arbat Zimmermann, Silber- oder Geldmacher Gasse heißen. Und bald zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts galt der Arbat als aristokratisches Wohnviertel Moskaus. Geselligkeit und Müßiggang gehörten zum Tagesablauf wie die durch tanzten Ballabende. Mit der Zeit ließen sich hier immer mehr Künstler, auch einige bekannte Dichter und Musiker, nieder.
Ende des 19. Jahrhunderts verarmte der Adel. Er lebte nicht mehr auf ihren eigenen Anwesen. Es entstanden stuckverzierte Wohnhäuser und Villen. Der Jugendstil nahm seinen Anfang und Mehrstöckige Mietshäuser kamen hinzu. Zu Beginn des 20. Jahrhundert ging es mehr um Funktionalität als um Schönheit. Abseits des Arbats konnte der Besucher noch bis in die 50ziger Jahre des 20. Jahrhunderts Holzhäuser entdecken und damit das alte Flair des Viertels erahnen. Doch dann wurde der Kalinin-Prospekt gebaut, und sie verschwanden aus dem Ortsbild. 1960 verschwand der zusammenhängende Vorort aus dem Stadtbild. Der „Neue Arbat“ (Nowoyj Arbat) schlug eine Schneise in die gewachsene Straßenkultur. Erst zu Beginn der 80ziger Jahre entdeckte man den Arbat neu. Es wurde aufwendig restauriert, und der Arbat bekam als Touristenattraktion ein neues Gewand.
Rund um den Arbat
Der Arbat ist ein Ort zum Verweilen, zum Flanieren. Hierher kommen die Besucher, um zu sehen, zu hören aber auch um Geld auszugeben. Es ist teuer auf dem Arbat. Dennoch gibt es nur hier bayrisches Bier neben Wodka und Bratwurst neben Piroggen. Auf dem Arbat kann man sich künstlerisch porträtieren und sich aus der Hand lesen lassen. Ab und an kommt eine Wahrsagerin des Weges und zupft den unerfahrenen Touristen am Arm, um sich ein paar Rubel dazuzuverdienen. Auf den ersten Blick fällt dem Besucher sofort die Unmenge an Souvenirständen ins Auge. Diese kann man hier zu überhöhten Preisen leicht erwerben. Wer Zeit hat, sollte sich etwas treiben lassen, sich in einem der Cafes entspannen oder einen Rundgang über den „Alten“ und „Neuen“ Arbat wagen.
Um die Orientierung in den kleinen Straßen und Gassen neben dem Arbat nicht zu verlieren, kann man sich gut am hohen Gebäude des Außenministeriums am Smolensky Platz orientieren. Das Außenministerium steht am äußeren Ende des Arbats am Smolensky Platz. Das Gebäude wurde als erstes der sieben Stalin-Hochhäuser erbaut. Diese “sieben Schwestern”, wie der Volksmund sie nannte, ließ Stalin in Moskau als Symbol der Macht und des Wirtschaftswachstums errichten.
Arbat Haus Nr. 51, Rybakow-Haus
Diese drei Wohnhäuser wurden zwischen 1910 und 1912 nach Plänen des Architekten Iwanow-Terentjew errichtet. Baugeschichtlich lässt es sich dem Pronto-Funktionalismus (der rationalen Moderne) zuordnen. Heute zählt das Wohnhaus zum Moskauer Kulturerbe.
1910 eröffnete hier das Kino “Arbat ARS”, später umbenannt in “Arbat Kino-ARS” (Арбатский Арс).
In den 20ziger Jahren des 20. Jahrhunderts lebte in der Wohnung Nummer 89 der russische Literaturhistoriker, Literaturkritiker und Präsident der Staatlichen Akademie der Künste Professor Pjotr Semjonowitsch Kogan (1872 – 1932). Ebenfalls lebten hier zu verschiedenen Zeiten unter anderem der Professor für Botanik Wladimir Semjonowitsch Dakturowskij (1884 – 1935), die sowjetische Historikerin und Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion Miliza Wasilewna Nechkin sowie einer der ersten sowjetischen Liedermacher Aleksandr A. Dawidenko (1899 – 1934).
Zwischen 1919 und 1933 lebte hier der sowjetische Schriftsteller Anatoli N. Rybakow (1911 – 1998), welcher mit seinem Roman “Die Kinder vom Arbat” nicht nur der Straße ein Denkmal setzte, vielmehr den frühen 30er Jahren der Sowjetunion ein Gesicht gab.
Informationen & Bücher zum Arbat in Moskau:
- Moskauer Kulturerbe (russ.)
- Abteilung für das Kulturerbe Moskaus auf Livejournal (russ., teilweise engl.)
- Das letzte Moskauer Interview mit A. Rybakow in der Zeitschrift “Дружба Народов” Nummer 3 von 1999 (russ.)
- Anatolij Rybakow Bücher (bei amazon ansehen)
- Alexander Puschkin Bücher (bei amazon ansehen)
- Michail Lermontow Bücher (bei amazon ansehen)
- Marina Zwetajewa Bücher (bei amazon ansehen)
- Bulat Okudzhava Bücher & Musik (bei amazon ansehen)
- Lew Tolstoi Bücher (bei amazon ansehen)
- Museen in Moskau (russ.)
- Architektur Russische Avantgarde in Энциклопедия Кругосвет (russ.)
- über die sowjetische Architektur (russ.)
- Architektur und Geschichte der “Sieben Schwestern” (russ., teilweise engl.)
- Gestaltung der Städte in der Sowjetunion zwischen 1930 und 1950 von Prof. A. L. Einhorn (2012, russ.)
Alexander Skrjabin Museum
Die Wohnung des Komponisten Alexander Skrjabin (1872 – 1915) ist heute ein Museum. Es befindet sich im Nikolopeskowskij pereulok 11. Aus Richtung der Metrostation „Arbatskaja“ kommend, ist es die vierte Querstraße auf dem Arbat rechter Hand. Auf dieser Höhe zur linken Seite befindet sich auch das ehemalige Wohnhaus des Architekten Melinikows.
Hierbei handelt es sich um ein sehr hübsches Museum, was den Zeitgeist beinah optimal transportiert. Dies mag vor allem daran liegen, dass alle Ausstellungstücke noch wie zu Lebzeiten des Komponisten vorhanden sind.
Informationen: Mittwoch und Freitag von 12 bis 19 Uhr und Donnerstag, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Am letzten Freitag im Monat geschlossen. Telefon: 007 – 495 – 241 19 01, Eintritt ab 150 Rubel, Alexander Skrjabin Museum
Puschkin Gedenkmuseum
Das Puschkin-Museum befindet sich direkt auf dem Arbat. Hier in der uliza Arbat Nr. 53 lebte der Dichter in einem eleganten azurblauen Stadtpalast. Das Räume dokumentieren das Verhältnis Puschkins zu Moskau. Ebenso zeigt das Museum den Raum, in welchem Puschkin (1799 – 1837) mit seinen Freunden seinen Polterabend verbracht hatte. Einige Möbelstücke stammen noch aus dem Besitz Puschkins selbst.
Später lebte der Komponist Tschaikowskij vorrübergehend in diesem Haus.
Informationen: Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18.30 Uhr. Das Museum ist am letzten Freitag des Monats geschlossen. Telefon: 007 – 499 – 241 22 46, Eintritt ab 300 Rubel, Puschkin Wohnhaus
Abdrej Belyi Museum
Gleich neben dem Puschkin-Museum im Haus Nr. 55 ist das Abdrej Belyi (1880 – 1934) Museum untergebracht. Der Steinersche Anthroposoph wurde 1880 in diesem Haus, als Sohn eines Mathematikprofessors geboren. Hier lebte er bis zu seinem 26 Lebensjahr. Zunächst wandte sich Belyi vom Mathematikmilieu ab und zog die Metaphysik vor. Später beschäftige er sich ausschließlich mit der Steinerschen Anthroposophie. Das Museum zeigt unter anderem originale Fotografien des Wissenschaftlers und eine von ihm angelegte Lebenskarte, welche seinen Vorstellungen der „Dritten Welt“, einem Reich der Symbole, entsprungen ist.
Informationen: Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Letzter Freitag im Monat geschlossen, letzter Einlass 16.30 Uhr, Telefon: 007 495 – 241 92 95, Einritt ab 80 Rubel, Abdrej Belyi Museum
Wohnhaus Konstantin Melnikow
Ein Prachtbau der avantgardistischen Architektur steht im Kriwoarbatskij pereulok Nr. 10. Hier lebte der konstruktivistische Architekt Konstantin Melnikow (1890 -1974). Dieses Haus zählt zu den seltenen Stücken Moskaus im konstruktivistischen Baustil. Dies sieht man deutlich bei den zwei ineinander verstärkten Zylindern, welche ein spannendes Wechselspiel zwischen irritierender Schlichtheit und geometrischen Schönheit zeigen.
Informationen: Wohnhaus Konstantin Melnikow (lenta.ru vom 13. 3 .2006, russ.), russische Avantgarde und Melnikow (russische Kultur, russ.)
Holzhaus der Großmutter Michael Lermontows
Gleich hinter den großen Verwaltungsgebäuden, kaum zu erkennen, am Neuen Arbat befindet sich eine weitere Rarität des Viertels, ein Holzhaus. Dies ist das Wohnhaus der Großmutter Michael Lermentows in der Moltschanowka uliza 2. Hier lebte der Dichter in den Jahren 1830 bis 1832. Heute ist hier ein kleines Museum untergebracht, welches eine Sammlung des Lebens und Werkes Michael Lermentows (1814 – 1841) beherbergt. Lermentow, der mit der Technik und Thematik Lord Byrons vertraut war, schrieb hier den ersten Entwurf seines Werkes „Dämon“, das 1856 erschien.
Informationen: Mittwoch und Freitag 14 bis18 Uhr, Donnerstag, Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr, Telefon: 007 – 495 – 291 52 98, Eintritt ab 50 Rubel, Michael Lermontow Museum
Marina Zwetajewa Gedenkmuseum
Etwa 250 weiter, für Moskauer Verhältnisse in unmittelbarer Nachbarschaft Lermentows, lebte bis 1922 die extravagante Dichterin Marina Zwetajewa (1892 – 1941). Das Gedenkmuseum, der neben Anna Achmatowa bedeutensten russischen „Poetessa“, befindet sich im Borissoglebskij pereulok Nr. 6. Berümtheit erlangte dieses Haus nicht nur durch die Dichterin selbst, sondern auch durch die Beschreibungen der Wohnverhältnisse nach der Revolution von 1917. Zwetajewas Mann Sergej Efron hatte sich als Kriegsfreiwilliger im I. Weltkrieg gemeldet und schloss sich später den Weißgardisten an. Marina Zwetajewa lebte bis zu ihrer Emigration 1922 mit ihrer Tochter in diesem Haus. Doch als im Winter 1917 ihre Wohnung beschlagnahmt wurde, zogen in ihr üppiges Wohnhaus proletarische Familien ein. Sie selbst erhielt mit ihrer Tochter und dem Dienstmädchen drei Zimmer. Sie konnte sich mit dieser Lage, vor allem ohne Esszimmer nicht abfinden. An ihre Schwester Asja schrieb sie, dass sie um ihre Möbel trauere, welche jetzt zum Heizen verwendet werden. Dieses Thema der neuen Kommunalwohnungen um 1918 griff beispielsweise Ilja Ehrenberg und Boris Pasternak in ihren Romanen auf. Beide schilderten ihre Erlebnisse in der Borissoglebskij Gasse.
Informationen: täglich (außer Samstag) von 12 bis 17 Uhr, am letzten Freitag im Monat geschlossen, letzter Einlass 16.30 Uhr. Führungen in russischer Sprache sind möglich. Telefon: 007 – 495 – 695 35 43, Eintritt 100 Rubel, Marina Zwetajewa Gedenkmuseum
Denkmal von Bulat Okudschawa
“Ах, Арбат, мой Арбат, — ты мое отечество,
никогда до конца не пройти тебя!”“Ach, Arbat, mein Arbat, du nur bist mein Vaterland
Ganz durchwandern, Arbat, kann ich dich niemals”
Kaum ein Schriftstück über den Moskauer Arbat kommt ohne ein Zitat von Bulat Okudschawa (1924 – 1997) aus. Mit dieser Statue setzte der Bildhauer Georgi Franguljan dem Liedermacher ein Denkmal. So spaziert Okudschawa noch heute durch einen typischen Arbat-Hof an der Ecke uliza Arbat, Plotnikow pereulok.
Informationen: Staatliche Gedenkmuseum von B. Sh. Okudschawa, Bulat Okudschawa
Morosow-Villa – Haus der Völkerfreundschaft
Von einer “extravaganten Person…, die nichts anderes tut, als sich zu ruinieren und zu plündern“, so beschreibt Lew Tolstoi (1828 – 1910) in seinem Roman “Auferstehung” den Kaufmann Arseni Morosow (1874 – 1908). Morosows Mutter soll bei ihrer ersten Besichtigung weniger vornehm geurteilt haben. Dieses Bauwerk des Architekten Viktor Masyrin wurde im portugiesisch-spanischen Mischstil zwischen 1894 und 1899 errichtet. Nach dem Tod Morosows wurde das Gebäude als Theater genutzt, später japanische Botschaft, ab 1941 diente es englischen Journalisten als Unterkunft und Redaktionsbüro und nach dem II. Weltkrieg zog die Indische Botschaft ein. Seit 1959 ist hier der Verband zum kulturellen Austausch mit dem Ausland untergebracht, daher der Name “Haus der Völkerfreundschaft.” Offiziell heißt es seit 2006 “Haus der Empfänge der Regierung Russlands.”
Informationen: uliza Wosdwischenka 16
“Alexei Wiktorowitsch Schtschussew” – Staatliches Museum für Architektur (MUAR)
Ein imposantes Museum, benannt nach dem rumänisch-russischen Architekten Schtschussew (1873 – 1949, rum. Aleksei Victorovici Șciusev, russ. Алексей Викторович Щусев). Das bekannteste Bauwerk des Architekten ist das Lenin-Mausoleum. Allerdings ist seine Vita gewaltig, sie reicht von der Projektierung der Ikonostase der Uspenski-Kathedrale des Höhlenklosters in Kiew, dem Kasaner Bahnhof in Moskau, der russisch-orthodoxen Chiesa di Cristo Salvatore in Sanremo, der Nikolai-Kirche mit Hospiz in Bari bis hin zur Lubjanka in Moskau. Nach dem II. Weltkrieg plante er vor allem den Neuaufbau zerstörter Städte in der Sowjetunion.
Neben den Dauerausstellungen, insbesondere der des “Großen Kremlpalastes“, welches zu den größten Architekturmodellen der Welt zählt und die Epoche des Klassizismus abbildet, gibt es eine Menge Wechselausstellungen zum Thema Architektur, u. a. auch zu nicht realisierten Bauprojekten der sowjetischen Zeit. Ebenso bietet das Museum Workshops, Vorträge und ein Kinderzentrum an.
Informationen: uliza Wosdwischenka 5, Telefon: 007 – 495 69 12 109/ -00 551, Öffnungszeiten: täglich, außer Mo, von 11 bis 19 Uhr. Eintritt 100 Rubel, Staatliches Museum für Architektur (MUAR, russ. Государственный музей архитектуры имени А. В. Щусева)
Außenministerium
Das 172 m hohe Hauptgebäude des Außenministeriums befindet sich am Smolenskaja-Sennaja-Platz, am Ende des alten Arbat. Es wurde zwischen 1948 und 1953 unter den Architekten Wladimir Gelfrejch und Michail Minkus erbaut. Das Zuckerbäcker-Hochhaus gehört zu den sogenannten “Sieben Schwestern”, welche unter Josef Stalin errichtet wurden.
Informationen: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation (russ. Министе́рство иностра́нных дел Росси́йской Федера́ции (kurz MID – russ. МИД)
Siwzew-Wraschek-Gasse
wenige 100 m vom alten Arbat entfernt, über den Deneschny pereulok (hinter dem Außenministerium) zu erreichen, befindet sich die Siwzew-Wraschek-Gasse. Heute lässt sie zwar große Attraktionen vermissen, doch war sie einst Wohnort zahlreicher bedeutender russischer Persönlichkeiten vor allem Dichter.
Im Herrenhaus, Nummer 27, aus den 20ziger Jahren des 19. Jahrhunderts lebte zwischen 1843 und 1847 die Familie Herzen. Seit 1976 erinnert ein Museum an den einstigen Intellektuellen Alexander Iwanowitsch Herzen (1812 – 1870), welcher aufgrund seiner fortschrittlichen Denkweise 1835 verbannt wurde und Russland im Januar 1847 für immer verließ. Informationen: über Alexander Herzen (russ.), Bücher von und über Alexander Herzen (bei amazon ansehen)
Im Gebäude der Nummern 26/28, errichtet zwischen 1938 und 1950 im stalinistischen Klassizismus (Zuckerbäckerstil), befindet sich heute die Verwaltung für russische Angelegenheiten. Bis 1938 standen an dieser Stelle die Wohnhäuser des Komponisten Sergej Tanejew (1856 – 1915) und Fjodor I. Tolstoi (1782 – 1846), einem entfernten Onkel von Lew Tolstoi.
Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1882 – 1910), Autor der Werke “Krieg und Frieden” und “Anna Karenina“, lebte zwischen 1848 und 1851 im Haus Nummer 34.
Gleich nebenan in der Nummer 33 lebte der sowjetische Nobelpreisträger Michail Scholochow (1905 – 1984) und Autor der Werke “Der stille Don” und “Menschenschicksal“. Ihm zu Ehren wurde 2007 auf dem Gogolewski Boulevard ein Denkmal errichtet. Dabei sitzt der Schriftsteller rauchend in einem Fischerboot, um ihn herum halten sich Pferde über Wasser, Das Denkmal (erreicht der Besucher am Ende der Gasse, wenn er sich vom Außenministerium entfernt) symbolisiert die im Bürgerkrieg rivalisierenden Rotgardisten und Weißgardisten und damit die Spaltung der Menschen.
Das Wohnhaus Nummer 43 gehörte zwischen 1920 und 1942 dem Maler und Vertreter des russischen Symbolismus Michail Wassiljewitsch Nesterow (1862 – 1942). Seine Werke sind heute zum größten Teil in der Tretjakow Galerie zu besichtigen.
In der Nummer 22 A, einem Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert, lebte die Schauspielerin Marija Nikolajewna Jermolowa (1853 – 1928) des Staatlichen Akademischen Maly-Theater.
Die Nummern 9 und 31 gehörten zu unterschiedlichen Zeiten den Kriegsherren: der sowjetische Pilot Georgi Baidukow (1907 – 1994), Bildhauer Jewgeni Wutschetitsch (1908 . 1974), dem Marschall der Sowjetunion Alexander Wassilewski (1895 – 1977), Marschall der Sowjetunion Iwan Bagramjan (1897 – 1982), dem Piloten Iwan Koschedub (1920 – 1991) sowie Armeegeneral Walentin Warennikow (1923 – 2009).
Restaurants, Cafes und Einkaufen
- Schokoladniza: Cafehaus Kette, Arbat 29, geöffnet von 7 bis 23 Uhr, Frühstück, Tee und Schokolade
- Dom Knigi, Bücher, auch in deutsch, Neuer Arbat 8, Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9 – 23 Uhr, Samstag, Sonntag 10 – 23 Uhr
- Altyn, Schmuck etc., Arbat 23
- Kollekzia Drewnostej, Ikonen, Porzellan, Schmuckstücke, Arbat 36/2
„Praga“
Das älteste Restaurant auf dem Arbat. Das „Praga“ war schon zu sowjetischen Zeiten eine feine Adresse. Während sich damals jeder Student eine Mahlzeit im Monat dort leisten konnte, ist es heute so teuer geworden, dass die Warteschlange davor verschwunden sind.
Nach der politischen Wende ist es mehrfach restauriert worden, um mit den neu eröffneten Restaurants in der Umgebung konkurrieren zu können.
Das Restaurant bietet vor allem russische, tschechische und baltische Küche. Der Charme der in den 70ziger und 80ziger Jahre hier herrschte, ist allerdings verschunden. Ebenso kann sich der Besucher kaum vorstellen, dass hier einst Lew Tolstoi und Ilja Repin speisten. Trotz alledem ist die angenehm, wenn man die Preise bezahlen kann.
Informationen: täglich von 10 bis 23 Uhr. Adresse: Arbat 2/1. Metro: Arbatskaja. Es werden die gängigen Kreditkarten akzeptiert. Telefon: 007 – 495 – 134 09 29
Anreise zum Arbat:
Metro: Arbatskaja, Smolenskaja
Rundreisen / Flüge nach Russland:
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DVD: Russland – entlang der Transsibirischen Eisenbahn
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Eine ganz besondere und sehr weite Reise. Eine Tour durch acht Zeitzonen. Russland bis tief in den Osten nach Sibirien mit der Transsibirischen Eisenbahn. Entlang der klassischen Route der Transsib, von Moskau über das sibirische Irkutsk, dem Baikalsee, dem heiligen Meer der Russen nach Wladiwostok, fast 9300 Kilometer.
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