Russland – Transsibirische Eisenbahn
Das Abenteuer beginnt, doch was nimmt man auf diese Reise mit? Wie bewege ich mich unterwegs? Und wo finde ich was? Welche Situation finden wir vor Ort: Ausrüstung, Verpflegung, Speisewagon, Samowar, Kleidung, Zugklassen, Unterbringung im Abteil, sanitäre Anlagen und Stromversorgung.
Transsibirische Eisenbahn – unterwegs
Ausrüstung
Das Gepäck wird allein durch die Beschränkung des Hin- und Rückfluges bestimmt, oft 20 kg. Mitzunehmen sind wenigstens: Badelatschen, Regencape, Toilettenpapier, Reiseapotheke, Mückenschutz, Gastgeschenke, Plastiktüten, Stadtpläne, Wörterbücher, Klebeband, Fensterputzmittel. Wer im Zug auf Strom nicht verzichten kann, benötigt noch einen Adapter. Tee und Kaffee.
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Verpflegung
Die Versorgung mit Lebensmitteln ist während der gesamten Fahrt gesichert. Zum einen verfügen die meisten Züge über einen Speisewagen, zum anderen kann man bei allen längeren Zwischenstopps (2-3 Mal am Tag) seine Vorräte ergänzen. Bei den Bahnsteigverkäufern gibt es beinah immer Piroggen (gefülltes Teiggebäck), Pelmeni (Art Ravioli) und Obst. Frische Milch und Wodka sollte man aus Sicherheitsgründen lediglich in Hotels oder den Kiosken kaufen. Dort kann sich der Reisende auch mit Fertigsuppen und Nüssen (für den Nothunger bis zum nächsten Halt) eindecken. Die Fertigsuppen brüht man mit heißem Wasser aus dem Samowar auf.
Tipp: Vergessen Sie nie ihre Papiere mitzunehmen. Sollte der Zug einmal ohne Sie abfahren, so wird man dann mit dem nächsten Zug hinterher geschickt. Das Gepäck wird am Zielbahnhof in der Gepäckaufbewahrung zwei Tage hinterlegt.
Speisewagon
Alle Züge für die längeren Strecken mit 1. Klasse Abteilen führen einen Speisewagen. Er befindet sich in der Regel zwischen dem neunten und zehnten Wagon. Wer in Irkutsk einen Zwischenstopp einlegt und dann weiter bis Ulan Bator fährt, kann mit den preiswerteren Zügen Nr. 263 bzw. 264 ohne Speisewagen reisen. Im Speisewagon selbst werden vor allem Fisch- und Eiergerichte, Aufschnitte und Suppen angeboten. Auf Fleischgerichte in der Mongolei sollte man verzichten, da Fleisch nicht immer kühl gelagert wird. Es herrscht nicht durchgängig gleiche Qualität, wie auch in Europa kommt alles auf den Koch an. Die Speisewagen werden an den Grenzen immer ausgetauscht. Somit bezahlt man in jedem Land in der dort gültigen Währung. In der Mongolei und China ist es auch möglich in US-Dollar zu bezahlen. Von letzterem ist abzuraten, da der Reisende meist erheblich einbüßt.
Samowar
Während der gesamten Reise wird man mit kochendem Wasser versorgt. Der Samowar befindet sich im Gang gegenüber dem Abteil der Zugbegleiter.
Kleidung
Im Zug ist bequeme und praktische Kleidung angebracht. Besonders gern tragen die Reisenden Jogginganzüge. Zum Schlafen reicht in der Regel ein T-Shirt. Im Sommer sorgt die Klimaanlage in den Abteilen für erträgliche Temperaturen, und im Winter wird ordentlich eingeheizt.
Züge – Поезд (russ: poest)
Reguläre Züge: Hier tobt das Leben, benutzt von in- und ausländischen Reisenden, zwischen echter Zugromantik und interessanten Bekanntschaften. Zunächst kann man die Züge an ihrer Nummer erkennen, je kleiner sie ist, desto besser ist die Zugqualität. Grundsätzlich gilt, Zugnummern unter 100 sind für die Schnellzüge reserviert. Die Züge von West nach Ost tragen die geraden und die in Gegenrichtung die ungeraden Nummern. Ebenso unterscheidet man verschiedene Benennungen der Züge:
Baikalexpress – Zug Nr. 9, in Gegenrichtung Nr. 10, verkehrt zwischen Moskau und Irkutsk. Viele behaupten, dieser Zug sei der beste der Normalklasse, doch unterscheidet er sich kaum von den anderen. Dennoch gilt er als der Sibirienexpress überhaupt.
Rossija – Zug Nr. 1 und 2, verkehrt zwischen Moskau und Wladiwostok. Dieser Zug hält, keine Aussteigemöglichkeit, am Tag für einige Minuten am Kilometer 1777, dem Obelisken an der Grenze zwischen Europa und Asien.
Jenissej – Zug Nr. 79 und 80, zwischen Moskau und Krasnojarsk.
Sibirsk – Zug Nr. 25 und 26, zwischen Moskau und Nowosibirsk.
Innerhalb des Zuges gibt es, je nach Zugtyp bis zu vier Klassen, die nicht nach Geschlechtern getrennt werden:
Luxusklasse – diesen Typ gibt es lediglich im Moskau-Peking-Express, Nr. 3 und 4. Hier trennt man zwischen Vierbett- und Zweibett-Deluxe-Abteilen. Zwei Deluxe-Abteile teilen sich gemeinsam einen Waschraum ohne WC.
1. Klasse – CB – Спальные вагоны (russ: SW, spalnyj wagon – Schlafwagen) in Russland. Diese Abteile sind eingerichtet wie die Vierbettabteile, lediglich fehlen die beiden oberen Betten. SS, peng wuo bezeichnen die Wagons in China. In den chinesischen Wagons sind die Betten in der ersten Klasse etwas weicher als in der zweiten Klasse.
2. Klasse – Dieser Typ ist in allen russischen, mongolischen und chinesischen Zügen vertreten. Es handelt sich hierbei um Vierbettabteile. Die beiden oberen Betten können tagsüber hochgeklappt werden. Купе (russ: kupe – Abteil) in Russland und ying wuo in China.
Platzkartenklasse – Großraumwagons, Плацкарт (russ: Platzkart) gibt es lediglich in Verbindungszügen von einer zur nächsten Großstadt. Sie werden längstens auf einer Strecke von 800 Kilometern eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Sechsbett-Schlafnischen, vier Betten aufgeteilt wie in der 2. Klasse und zwei Betten, wo in der 2. Klasse der Gang ist. Es gibt keine Türen zwischen den Schlafplätzen zum Gang. Diese Zugklasse ist nur interessant für Reisende, welche der russischen Sprache mächtig sind. Hier reisen beinah alle „unteren“ Volksschichten. Für längere Fahrten ist auch dies nicht zu empfehlen, da viele Touristen sich im Urlaub nicht dem Stress aussetzten möchten, sich ständig um ihr Gepäck zu sorgen. Bemerkt sei, dass die Diebstahlsrate in der Luxus- und 1. Klasse wesentlich höher ist als in der untersten Klasse.
Sonderzüge: Gibt es derzeit zwei, zum einen der Russische Orientexpress und der Zarengold. Der Orientexpress, der teuerste Zug, bietet lediglich 90 Gästen einen Platz. Hier wird man von einem 60-köpfigen Personal rund um die Uhr betreut. Beim Zarengold handelt es sich um einen echten Sonderzug, der zu bestimmten Themen angeboten wird. In beiden Zügen wird auch deutsch gesprochen.
Rundreisen
Unterbringung im Abteil / Service / Gepäck:
An jedem beliebigen Haltepunkt entlang der Strecke kann der Reisende seine Fahrt unterbrechen. Ansonsten ist es jederzeit möglich, sich auf Bahnhöfen umzusehen, einzukaufen, einen kleinen Spaziergang durchzuführen, wenn der Zug länger als fünf Minuten an einem Ort stoppt. Dies ist am Tag oft drei- bis viermal erlaubt. Orientieren kann sich der Reisende zum einen an anderen Mitreisenden, oder er schaut sich den Fahrplan an, der in jedem Wagon ca. in der Mitte des Ganges aushängt. Seinen Endbahnhof kann man auch ohne Kenntnisse des genauen Fahrplanes nicht verpassen, da man von der Проводник / Проводница (russ: Prowodnik, Prowodniza – Zugbegleiter, Zugbegleiterin), eine halbe Stunde vor Halt des Zuges darauf aufmerksam gemacht wird.
Jeder Reisende bekommt vor Fahrtantritt frische Bettwäsche ausgehändigt. Seit einigen Jahren hat es stark zugenommen, dass die Schaffnerinnen für diesen Service einen Obolus kassieren. Während in der Luxusklasse die Betten vom Personal gemacht werden, dürfen die Gäste in allen anderen Klassen diese Arbeit selbst erledigen.
Tipp: Für diejenigen, die es nicht mögen in fremdem Bettzeug zu nächtigen, ist es anzuraten einen Jugendherbergsschlafsack mitzuführen. Er ist leicht und nimmt kaum Stauraum im Rucksack ein.
Die Bettwäsche wird nach Beendigung der Fahrt bei der Schaffnerin wieder abgegeben. Wer im oberen Bett des Vierbettabteils nächtigen will oder muss, der kann sich beim Prowodnik einen Ремень безопасности (russ: remen besopasnosti – Sicherheitsgurt) geben lassen. Weiterhin gehören zu jedem Bett eine Leselampe am Kopfende des Bettes und ein kleines Netz am oberen Rand der Seitenwände für Dinge, die man schnell griffbereit haben möchte. Wenn man im Abteil ungestört sein will oder zu Bett geht, so kann man die Abteiltür mit dem kleinen Riegel von innen abschließen.
Das Gepäck lässt sich leicht unter den beiden unteren Betten oder im Fach über der Tür verstauen. Man sollte allerdings bedenken, dass dieser Platz für vier Personen ausgelegt ist. Bevor man seine Koffer oder Rucksäcke in die unteren Fächer stellt, sollte man kurz überprüfen, ob es keine Verbindung zu den Nachbarabteilen gibt, von denen aus auf ihr Gepäck zugegriffen werden kann. Andernfalls kann man seine Koffer im Gepäckwagen abgeben. In den chinesischen Wagons muss man allerdings auf die beiden Fächer der unteren Betten verzichteten, diese Betten lassen sich nicht hochklappen.
Ein Wort zu den Rauchern. Während in China beinah überall geraucht werden kann, da fast jeder Raucher ist, darf man in den russischen und mongolischen Wagons lediglich an den Wagenenden rauchen. Dies wird zunehmend eingeschenkt.
Sanitäre Anlagen / Strom:
Die Wagons sind an jedem Gangende mit einer Toilette ausgestattet. In der 1. und 2. Klasse gibt es in der hinteren Toilette eine Duschmöglichkeit. Dazu befindet sich am Boden ein Abflussloch, was meistens geöffnet ist. Zum Duschen, wie zum Waschen ist man als Selbstversorger und Improvisationstalent gefragt. Zuerst hole man sich in einem Behältnis heißes Wasser aus dem Samowar am anderen Wagenende. Dann putze man sich die Zähne mit etwas heißem Wasser, den größeren Rest des verbleibenden Wassers mische man im Waschbecken mit Kaltem aus dem Waschraum. Dieses Wasser kann man jetzt nicht mehr trinken. Zuvor muss das Waschbecken mit einem von zu Hause mitgebrachten breiten Korken, den man gut an die Abflussöffnung mit einem Taschenmesser anpassen kann, verschlossen werden. Nun kann man sich mit einer kleinen unzerbrechlichen Tasse aus dem Vorrat im Waschbecken in kleinen Dosierungen bespritzen.
15 bis 20 Minuten vor und nach einem Bahnhof oder Haltepunkt sind die Toiletten verschlossen, in China lediglich während des Haltes. In Moskau sind die Türen immer verschlossen. Sollte es trotzdem einmal eine dringende Situation geben, so besitzt jeder Bahnhof eine eigene Toilette.
Während man in der Toilette oft keinen Stromanschluss findet, vor 1991 gab es dort gar keine, stehen dem Reisenden im Gang 220 oder 110 Volt, Gleichspannung!, zur Verfügung. Bei den zu benutzenden Geräten sollte man darauf achten, dass die Voltzahl verstellbar ist.
Sibirien – Reportagen aus Russland, dem Land der Sagen
Ab nach Sibirien, da ist es kalt: undurchdringlicher Urwald, eintönige Tundra, Dauerfrostböden, der Kältepol. Klischees über Klischees, Legenden und Sagen durchziehen unser Wissen, nähren unsere Ahnung. Doch Sibirien heißt, wenn man es aus der Sprache der alten Nomadenvölker übersetzt, nichts weiter als schlafende Erde.
Wagen wir den Weg, benutzen wir die Schneise, welche uns die Transsibirischen Eisenbahn nach Osten vorgibt, bis in den letzten Winkel. Begleiten wir Eisenbahner der Fernostbahn, stoßen wir zu den Wölfen im Baikal-Lena-Naturreservat vor und tauchen ein in die Religion des Lamaismus im Kloster Ivolginsk.
November 2013 – ISBN: 978-3-7322-8689-8 – 120 Seiten – 41 s/w Fotos – 9,99 Euro
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Russland – Transsibirische Eisenbahn – Backpacking -Reiseinformationen
Nun kann es losgehen, das Abenteuer Transsibirische Eisenbahn. Die wichtigsten Vorbereitungen wurden getroffen. Wir können zur Tat schreiten: Fahrkarten buchen, Zeitverschiebungen berücksichtigen und die Anreise zu den verschiedenen Anfangs- und Endpunkten festlegen.
Fahrkarten – Билет (russ: bilet) und Preisliste прайс-лист (russ: praislist)
Wie auch bei europäischen Bahnfahrten gilt auch hier, je öfter die Fahrt unterbrochen wird, desto teurer wird die Fahrkarte. Das heißt Non-Stopp-Fahrten kosten am wenigsten. Deshalb ist zu empfehlen, wenn man seine Fahrt unterbrechen möchte, dies auf einer Strecke zu tun und die Hin- und Rückfahrt durchgehend zu wählen.
Es gibt eine Vielzahl von Anbietern für Transsib-Fahrkarten vom Bahnschalter in Moskau, dem preiswertesten allerdings langwierigsten, bis zu Hotel oder Reisebüro, dem bequemsten Weg. Wenn man sich vor der Abreise nicht um Fahrkarten gekümmert hat, kann es passieren, dass diese ausverkauft sind. Fahrkarten können frühestens 30 Tage vor Abfahrt des Zuges reserviert werden und müssen spätestens 24 Stunden vor der Abfahrt gegen Vorlage des Reisepasses abgeholt werden. In Moskau gibt es die Billetts im Intourist-Büro am Bjelarussischen Bahnhof.
Die angegebenen Preise (Stand Oktober 2016) gelten für durchgehende Fahrten der Transsibirischen Eisenbahn am jeweiligen Schalter des Startbahnhofes in Russland:
Moskau – Wladiwostok (Hauptroute): 1. Klasse = 1000 Euro / 2. Klasse = 525 Euro / Platzkarte = 200 Euro
Moskau – Ulan-Bator – Peking (Transmongolische Route): 1. Klasse = 1000 Euro / 2. Klasse = 525 Euro / Platzkarte = 200 Euro
Moskau – Mandschurei – Peking (Transmandschurische Route): 1. Klasse = 1400 Euro / 2. Klasse = 825 Euro / Platzkarte = 340 Euro
Moskau – Ulan-Bator: 1. Klasse = 790 Euro / 2. Klasse = 485 Euro / Platzkarte = 180 Euro
Moskau – Irkutsk (Baikalregion): 1. Klasse = 700 Euro / 2. Klasse = 450 Euro / Platzkarte = 160 Euro
Nowosibirsk – Irkutsk: 1. Klasse = 110 Euro / 2. Klasse = 85 Euro / Platzkarte = 50 Euro
Irkutsk – Peking: 1. Klasse = 700 Euro / 2. Klasse = 460 Euro / Platzkarte = 80 Euro
Irkutsk – Ulan Bator: nur 2. Klasse = 170 Euro
Moskau – Kasan: 1. Klasse = 150 Euro / 2. Klasse = 100 Euro
Moskau – Jekaterinburg (Ural): 1. Klasse = 135 Euro / 2. Klasse = 90 Euro
Moskau – Nowosibirsk: 1. Klasse = 320 Euro / 2. Klasse = 180 Euro
Ulan Bator – Peking: 1. Klasse = 230 Euro / 2. Klasse = 140 Euro
Angaben in Euro, da die Preise oft auch in Euro angeschrieben sind, 1 Euro = 70 Rubel (Oktober 2016)
Die Preise sind unter Vorbehalt aufgeführt, da sie ständigen Schwankungen unterliegen.
Buchungsmöglichkeiten bei Reisebüros oder Reiseportalen:
-
- Doris Knop Reisen – Reisen mit der Transsib nach Russland, Mongolei und China
- Seit 2006 bietet die russische Eisenbahngesellschaft elektronische Tickets an: www.ufs-online.ru/ (in russisch)
- russische Bahnbuchung mit Abholung am Bahnhofsschalter: www.rzd.ru (russisch) Dieses System ist zeitsparend und zuverlässig. Man registriert sich, gibt seine Reisedaten ein, zahlt per Kreditkarte und erhält einen Ausdruck der Fahrkarte. Diesen tauscht man dann am ausgewählten Startbahnhof, gegen Vorlage seines Reisepasses, in eine Originalkarte um.
- DIAMIR bietet Rundreisen nach Russland: u. a. Reisen mit der Transsibirischen Eisenbahn
- unter der Rubrik „Reise & Service“ – Sparpreis-Finder Informationsseite – findet man alle Züge der Transsibirischen Eisenbahn bei der Deutschen Bahn, allerdings gibt es keine Preisangaben.
weitere Reiseportale:
- www.rusrailtravel.ru (in englisch), läuft recht stabil und zuverlässig, Fahrkarten etwas teurer
- www.transport.marshruty.ru (in russisch), günstigere Fahrpreise
- www.chinatraintickets.net (in englisch /chinesisch), Fahrkarten werden per Kurier an eine Adresse in China geschickt, somit benötigt man eine genaue Anreiseadresse.
- www.travelchinaguide.com/china-trains (in englisch /chinesisch), Fahrkarten werden per Kurier an eine Adresse in China geschickt, somit benötigt man eine genaue Anreiseadresse.
- www.mtz.mn (in mongolisch) Internetauftritt der mongolischen Eisenbahn
Zeit
Alle Fahrpläne entlang der Transsib richten sich nach der Ortszeit der jeweiligen Hauptstadt des Reiselandes. Die Uhren zum Bahnhofsvorplatz zeigen die Uhrzeit des momentanen Aufenthaltsortes, hingegen die Uhren zu den Bahnsteigen die Moskauer Zeit anzeigen. Das heißt die Bahnsteiguhren in Wladiwostok zeigen Moskauer Zeit, die in Erlian Pekinger und Suche Baatar die Ulan Bator Zeit.
Während der Reise durchquert man 8 Zeitzonen:
Berlin = MZ + 2h Sommerzeit oder + 1h Winterzeit
- km 0-420 = Moskauer Zeit (MZ)
- km 421-1266 = MZ + 1h
- km 1267-2496 = MZ + 2h (Jekaterinburg)
- km 2497-3478 = MZ + 3h (Omsk, Nowosibirsk)
- km 3479-4473 = MZ + 4h (Tomsk, Ulan-Bator, Peking-Sommerzeit)
- km 4474-5780 = MZ + 5h (Irkutsk, Ulan-Ude, Peking-Winterzeit)
- km 5781-8183 = MZ + 6h
- km 8184-9290 = MZ + 7h (Chabarowsk, Wladiwostok)
Tipp: Am Besten haben sich zwei Uhren bewährt. Die eine zeigt die Ortszeit seines Aufenthaltsortes an und die zweite immer die Moskauer Zeit. Auf den Fahrkarten ist immer die Moskauer Zeit ausgeschrieben.
Anreise
nach Moskau mit dem Flugzeug: Verschiedene Airlines bieten von Europa aus Charter und Linienflüge nach Moskau an. Es sind auch Gabelflüge nach Sankt Petersburg – Moskau möglich. Die Flugzeit beträgt jeweils zwei Stunden. In Moskau landet man auf dem Scheremedjewo zwei (Domodowo: günstige Anbindung mit der Bahn zum Kirow-Bahnhof), dem internationalen Flughafen. Für Weiterflüge in andere Städte der GUS muss man zum inländischen Flughafen Scheremetjewo eins wechseln. Dies ist seit dem Januar 2004 problemlos innerhalb des Flughafengeländes möglich.
Flüge
Flüge: Frankfurt (Main) nach Moskau
Flüge: Berlin nach Moskau
Flüge: Berlin nach St. Petersburg
Flüge: Frankfurt (Main) nach St. Petersburg
Flüge: Frankfurt (Main) nach Irkutsk
Flüge: Berlin nach Irkutsk
Flüge: Berlin nach Wladiwostok
Flüge: Frankfurt (Main) nach Wladiwostok
Zur Fahrt ins Zentrum benutzt man den Bus Nr. 851, der zwischen 6 Uhr morgens und 1 Uhr nachts verkehrt. Er verbindet die beiden Flughäfen und hält an der Metrostation Retschnoi Waksal (5 Rubel). Von dort ist man mit der Metro schnell am Roten Platz. Mit dem Taxi, Ruf in der Ankunftshalle neben dem Eingang A, ist man etwas schneller, sie kosten bis zum Jaroslawer Bahnhof ca. 2000 Rubel.
Mit der Bahn: Die Strecke führt von Berlin Lichtenberg über Warschau, Brest und Minsk nach Moskau, bzw. Sankt Petersburg und dauert zwischen 25 Stunden nach Moskau (Bjelaurussischen Bahnhof) und 28 Stunden nach Sankt Petersburg. Die Züge verkehren täglich und ganzjährig. Für diese Strecke ist ein Transitvisum (50 Euro) für Weißrussland (seit Januar 2000) notwendig. In Minsk darf das Bahnhofsgelände mit einem Transitvisum, trotz des Aufenthaltes zwischen vier und sechs Stunden, je nach Zug, nicht verlassen werden. Diese Fahrt sollte man sich gut überlegen. Sicher ist es eine schöne Sache, das Umbauen der Wagons auf die in Russland übliche Spurweite, in Brest zu beobachten, doch kostet das Zugticket plus Visum für Weißrussland, einmal abgesehen von der Fahrtzeit, kaum weniger als ein Direktflug von Berlin nach Moskau.
Mit dem PKW: Das ist im Prinzip möglich. Für den PKW sind ein Internationaler Führerschein und eine Auslandshaftpflichtversicherung zwingend erforderlich.
nach Peking: Entweder man fährt mit der Bahn weiter nach Südostasien oder man nimmt eine ähnliche Strecke mit dem Zug wieder zurück nach Moskau.
Andernfalls ist ein Flug die sinnvollste Variante. Der Flughafen in Peking ist modern und sicher und vor allem gut zu erreichen. Hierzu gibt es etliche Airlines, die verschiedene Flughäfen in Europa ansteuern.
nach Ulan-Bator: mit der Bahn ist obligatorisch. Per Flugzeug geht es mit zwei Fluglinien zur Auswahl, entweder nach Peking (Miat) oder nach Moskau Scheremetjewo II (Aeroflot).
nach Wladiwostok: mit dem Flugzeug vom inländischen Flughafen Scheremetjewo I in Moskau geht es zum Airport nach Wladiwostok. Ein sehr übersichtlicher kleiner Flughafen ca. 50 km vom Zentrum. Hier gibt es keinen Flughafenbus, deshalb sei zu empfehlen, einen Transfer (1440 Rubel) vom Hotel im voraus zu bestellen. Ausdrücklich sei vor Privattaxis gewarnt, da die Straße nach Wladiwostok vorwiegend durch menschenleeres Gebiet führt.
Inzwischen ist es möglich mit dem eigenen PKW dorthin zu gelangen, da es eine durchgehende Straße von Moskau nach Wladiwostok gibt.
nach Komsomol’sk na Amure: mit dem Flugzeug geht es von Moskau Scheremetjewo I nach Chabarowsk. Von dort mit dem Flughafenbus zum Hauptbahnhof, dann entweder mit der Straßenbahn oder dem Bus zum Passagierfährhafen am Amur. Von dort fahren täglich drei Schiffe, ca. 10 Sunden pro Strecke, nach Komsomol’sk na Amure (2160 Rubel).
Reiseinformationen
Russische Fremdenverkehrsämter gibt es nicht, doch ein paar andere Möglichkeiten der Information:
- russische Botschaft (deutsch)
- http://transsib.ru/ (russisch) – sehr umfangreiche und gepflegte Seite
- Visa Informationen für Russland
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DVD: Russland – entlang der Transsibirischen Eisenbahn
ein Dia-, Ton- Vortrag (DVD Video) von Jan Balster
Eine ganz besondere und sehr weite Reise. Eine Tour durch acht Zeitzonen. Russland bis tief in den Osten nach Sibirien mit der Transsibirischen Eisenbahn. Entlang der klassischen Route der Transsib, von Moskau über das sibirische Irkutsk, dem Baikalsee, dem heiligen Meer der Russen nach Wladiwostok, fast 9300 Kilometer.
Inhalt: St. Petersburg, Moskau, Ekaterinburg, Irkutsk, Listwjanka und Baikal, Chabarowsk, Wladiwostok
Sehen Sie sich einige Bilder an und lassen Sie sich verführen.
DVD Spielzeit: 1:15 h, abspielbar mit allen handelsüblichen DVD-Playern, ab 4,99 Euro
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