Fotoausrüstung und Reisefotografie: Ausrüstung

Fotoausrüstung und Reisefotografie: Ausrüstung

Frankreich Paris Louvre
Louvre in Paris (Frankreich)

Lange Zeit war die Digitalfotografie für mich kein Thema. Dies rührte aus mehreren Gründen, die besonders bei der Reisefotografie eine Rolle spielten; Speicherkapazitäten und Energieversorgung bereiteten auf längeren Touren Probleme. Ebenso traten beim Druck über DIN A4 und Projektionen auf Leinwand Qualitätsprobleme auf.

Zum Vergleich seien einige Daten genannt: Ein A4 Druck benötigt eine TIFF-Datei von 55 MB, gescannt mit 48 Bit-Farbtiefe und 2700 dpi. Dies entspricht einer Digitalkamera mit 10 Mio. Pixel. Ein Kleinbilddia (24x36mm) kann maximal mit 4800 dpi und optimal mit 4000 dpi gescannt werden, was einer Größe von 20 Mio. Pixel (Datei 110 MB) entspricht. Bei einer Mittelformatkamera (6x6cm) rechnen sich 4000 dpi schon auf 81 Mio. Pixel (Datei 460 MB) hoch, allerdings liegt hier die maximale Scanfähigkeit bei 9600 dpi.

Bisher lagen die Vorteile der digitalen Fotografie überall dort, wo Bilder nicht hochauflösend gebraucht wurden, z. B. im Lokaljournalismus oder Bilder, welche dem Verkauf von Produkten im Internet dienten etc.

Nach wie vor bedeutet für mich ein Dia, ein nicht manipulierbares, authentisches Bild und nicht nur ein Datensatz auf der Festplatte.

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Inzwischen hat sich in der Digitalfotografie einiges verändert. So ist das Problem der Speicherkapazität nahezu verschwunden und die Qualität der Aufnahme, dank der Vollformatkameras weitestgehend behoben. Dies erweiterte den Einsatzbereich der digitalen Fotografie ungemein, z. B. in der Stockfotografie.

Spiegelreflexkameras

Carnac Frankreich Bretagne
Carnac Frankreich Bretagne

Bei meinen Unternehmungen fotografierte ich ausschließlich mit Minolta und Sony Spiegelreflexkameras. Bisher kamen immer zwei Gehäuse des Models Dynax 5 zum Einsatz. Dies lag zum einen an ihrer Zuverlässigkeit, Bedienbarkeit und schnellen Bereitschaft, zum anderen brauchte ich mich beim Wechsel der Kameragehäuse (bedingt durch unterschiedliche Filmempfindlichkeiten) nicht ständig auf ein anderes Fabrikat umstellen. Meine Treue zu Minolta und Sony ist bis heute geblieben, nicht nur der obig genannten Punkte wegen, auch weil ich beim Neukauf eines besseren Kameragehäuses nicht alle, zumeist preisintensiven Objektive neu kaufen muss.

Heute verwende ich die Sony Alpha DSLR 350 und die Vollformatkamera Sony Alpha 99II.

Die Spiegelreflexkamera Sony Alpha 350 (DSLR) ist ausgestattet mit einem CCD-Sensor APS-C und leistet effektiv 14,2 Megapixel bei einer maximalen Fotoauflösung von 4592 x 3056 Pixel, 12 Bit Farbtiefe, Adobe RGB und sRGB. Ihre Empfindlichkeit liegt zwischen ISO 100 und 3200. Ihre Bilder werden im RAW und oder JPEG Format abgespeichert, die Metadaten landen in einer Exif Datei. (Version 2.2). Während bei dieser Kamera die Serienbildgeschwindigkeit mit 3 Bildern pro Sekunde zu wünschen übrig lässt, liegt die Akkulaufzeit mit ca. 700 Bildern über den Sucher und 400 Bildern im Live View Modus im annehmbaren Rahmen. mehr Informationen

Die Sony Alpha 99II ist eine Vollformatkamera, verfügt über einen rückseitig belichteten Exmor RTM CMOS-Sensor 35 mm und erreicht damit die gleichen Bildinformationen aufzeichnen wie ein Kleinbild-DIA-Film (42,2 Megapixel) bei einer maximalen Auflösung von 7952 x 5304 Pixel, 14 Bit Farbtiefe, Adobe RGB und sRGB. Die Empfindlichkeit liegt zwischen ISO 100 und 25600, im erweiterten ISO-Bereich sogar zwischen 50 und 102400. Somit kann ich wieder wie gewohnt mit ISO 50, nur in Ausnahmefällen mit ISO 100 oder 400 belichten. Auch die Alpha 99II speichert ihre Bilder im RAW und oder JPEG ab, die Metadaten landen in einer Exif Datei (Version 2.31). Die Leistung der Serienbildgeschwindigkeit konnte im Vergleich zu Alpha 350 auf 12 Bilder pro Sekunde gesteigert werden, allerdings wurde die Akkulaufzeit nahezu halbiert, ca. 430 Bilder über den Sucher und 350 Bilder im Live View Modus. mehr Informationen

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Pont du Gard Frankreich

Bei beiden Modellen lassen sich alle fotografisch relevanten Einstellungen (Belichtungszeit, Blende etc.) manuell vornehmen. Gleichfalls verfügen beide Kameras über eine Bajonetthalterung, so dass auch meine älteren Minolta, Konica und Sony Objektive passen. Gleichfalls verwenden beide Kameramodelle den gleichen Akku NP-FM500H.

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Ich verwende also immer noch zwei Gehäuse, obgleich das Thema der Filmempfindlichkeit nicht mehr steht. Allerdings sind die Kameras inzwischen so komplex gebaut, dass sie sich bei einem Defekt unterwegs nicht mehr reparieren lassen.

Weiterhin begrenze ich die Auswahl der Objektive auf ein Minimum: Normalobjektiv 16-70 mm, Teleobjektiv 70-300 mm, Makroobjektiv 50 mm und einen Telekonverter. Auf Reisen genügt mir oft eine Weitwinkel Makro-Vorsatzlinse.

Objektivfilter

Fotoausrüstung
Fotoausrüstung

Farb-, Effekt- oder Verlaufsfilter verwende ich nur in Ausnahmefällen. Dazu nutze ich einen Stecksatz mit sechs Filtern: blau-, grau-, rot-, tabaco-, Weichzeichner-Verlaufsfilter und Weichzeichner. Die sparsame Verwendung rührt daher, dass ich vor allem unverfälscht fotografieren und bei meinen Reisen zu Fuß das Gewicht beschränken möchte. Ebenso erhöht jeder Filter die Vignettierung im Bild, was sich besonders im extremen Weitwinkelbereich bemerkbar macht. Weiterhin erhöht er die Blende um eine oder mehrere Stufen, was wiederum im extremen Telebereich zum Nachteil, besonders durch Verwacklung und Unschärfe von Bildern, führt. Einzig immer verwendete Filter sind: mehrere UV-, einen zirkularen Polarisations- und einen Skylight-Filter.

UV-Filter: Diesen nutze ich ausschließlich als Objektivschutz. Diese Filter sind günstig im Einkauf, demnach bei einem Kratzer schneller zu ersetzen, als ein Objektiv. Der Nutzen eines solchen Filters ist fragwürdig, da heutzutage jedes bessere Objektiv einen UV-Schutz von Hause aus mitbringt.

Zirkularer Polarisations-Filter: Pol-Filter, ein mir unerlässliches Hilfsmittel. Er hilft gegen nichtmetallische Reflexe, Dunsthorizonte, unerwünschte Spieglungen und sorgt zudem für sattere Farben. (Die Wirkungsweise dieses Filters setzt bei Rücken-, Gegenlicht und grauem Himmel aus.)

Skylight-Filter: (1B) Ein leicht rosa eingefärbter Filter, der während der Mittagszeit einen Blaustich verhindert.

Stativ

Wie auch jeder von mir verwendete Filter, stammt auch das Stativ von Hama. Günstig erwies sich vom Gewicht, Stabilität und des schnellen Aufbaues wegen, ein Dreibeiniges und 1,5 m hohes Produkt, welches immer griffbereit außen am Rucksack festgezurrt ist.

Speicherkarten und Medien

Hierbei verwende ich lieber Karten mit weniger Speicherplatz, sollte einmal eine defekt sein oder zu Schaden kommen, habe ich noch ausreichend im mitgeführten Bestand.

–      6 x SanDisk Ultra II 8 GB / 15MB/s (je Karte ca. 400 Bilder RAW+JPEG bei der Sony Alpha 350, ca. 130 Bilder bei der Sony Alpha 99II)

–      4 x SanDisk Ultra II 4 GB / 15MB/s (je Karte ca. 200 Bilder RAW+JPEG bei der Sony Alpha 350, ca. 65 Bilder bei Sony Alpha 99II)

–      8 x SanDisk Ultra II 16 GB / 15MB/s (je Karte ca. 800 Bilder RAW+JPEG bei der Sony Alpha 350, ca. 260 Bilder bei Sony Alpha 99II)

Der Bestand reicht ca. für 3-4 Wochen, wenn ich ca. 2000 bis 2500 Bilder aufnehme, ohne umzuspeichern. Das entspricht ungefähr meinem Verbrauch an Filmen (60 Filme Fuji Velvia 60 und 10 Filme Fujichrome Velvia 100). Das bedeutet, ich belichte heute nicht mehr Bilder als bis 2010.

Tipp: Was schon für Filme galt, trifft auch für Speicherkarten zu, lieber ein paar Speicherkarten mehr einpacken, als nach neuen Speicherkarten die halbe Stadt abzusuchen, um nachzukaufen.

Zu den Karten gehört eine Schutzbox, robust und möglichst wasserdicht. Als gut erwiesen hat sich bei mir die JJC M C-SD8 Speicherkarten Schutzbox für 8 Stück SDHC Cards, wovon ich zwei mitführe. Weitere Speicherkarten Boxen (auf amazon ansehen).

Batteriegriff

Der Batteriegriff ist für mich aus dreierlei Hinsicht unverzichtbar, der Body wird schwerer und dadurch griffsicherer, die Betriebsamkeit der Kamera verdoppelt sich und weil ich oft Hochformat fotografiere, ist der Hochformatauslöser ideal. Mehr Informationen hier zu  Sony Alpha 350 und Sony Alpha 99II. Batteriegriffe für Sony Alpha (auf amazon ansehen)

Akku & Ladegeräte

Buchara Usbekistan
Buchara Usbekistan Kalon-Minarett

Zur Beschränkung der Technik brauche ich nur einen USB Anschluss und einen Akkuschacht zum  Laden der Sony Akkus (NP-FM500H). Das Ladegerät Dot.Foto Doppelladegerät erfüllt meine Zwecke; steckdosenfähig (100 und 220 V) und einen DC 12 V Anschluss. (Für Fahrzeugreisende ist ein Auto-Adapter dabei) In Kombination benutze ich ein Powertraveller tragbares Solar Ladegerät (auf amazon ansehen) Damit kann ich die USB Geräte (Tablet und Handy, wenn ich sie dabei habe) direkt aufladen oder an das Dot.Foto Doppelladegerät anschließen. Akkus nehme ich 10 voll aufgeladene mit, so bin ich vorerst unabhängig. Das Akkuladegerät, Sony BC-VM10 nehme ich nur, wenn ich sicher Strom vor Ort habe.

weitere Ladegeräte:

Reinigung der Kamera

Ich nutze Brillenputztücher vom Optiker aus Mikrofaser. Zu Anfang habe ich mir ein Reinigungsset für Kameras zugelegt. Mehr Informationen zum Reinigungsset.

Hinweis: Brillenputztücher aus dem Diskounter sind zwar günstiger allerding nicht auf Mikrofaserbasis und nicht auswaschbar, sie reiben die Oberfläche der Objektive auf und verschmieren den Staub auf der Oberfläche.

Ein paar Worte zum GPS: Es kann ganz nützlich sein, wenn in der zu bereisenden Gegend verfügbar. Da bin ich etwas adäquat mit Kompass, analoger Uhr und Übersichtskarte unterwegs.

Analoge Filme

Filme Fuji Dia
Filme Fuji Dia

Der Digitaltechnik zum Trotz bin ich auch gern noch mit Filmen unterwegs:

Filme: Bisher kommt fast ausschließlich der Fuji Velvia 50 zum Einsatz. Mit einer Ausnahme bedingt durch dessen kurzfristige Einstellung zwischen März 2006 und Juni 2007. Er zeichnet sich durch ein extrem feines Korn und eine intensive Farbwiedergabe aus. Seinen Platz findet er immer im ersten Spiegelreflexkameragehäuse.

Somit verwendete ich 2007 dessen Nachfolger, den Fujichrome Velvia 100. Dieser Film sollte seinem Vorgänger in Sachen feinem Korn und Farbsättigung ebenbürtig sein. Leider zeigt er bei ungünstigen Lichtverhältnissen eine Gelbstichigkeit. Als Verbesserung liegt eine doppelt so hohe Empfindlichkeit vor.

Bei extrem wenig Licht verwendete ich bisher den Fuji Provia 400. Auch ihn ereilte das Schicksal der Produktionseinstellung, dem ein neuer verbesserter Film, der Fujichrome Provia 400X folgte. Der 400X übertrifft seinen Vorgänger in Sachen Feinkörnigkeit und Farbwiedergabe. Erhalten geblieben ist seine Pushbarkeit bis ISO 4000. Beim pushen muss ich allerdings ein gröberes Korn und Farbeinbußen in Kauf nehmen. Ebenso die Einschränkung, dass nur der gesamte Film gepusht werden kann.

Doch letztendlich sollte jeder selbst entscheiden, welche Gerätschaften er einsetzten möchte, denn zu einem guten Bild gehören mehr als eine gute Kamera.